Eichstätt
"Christliche Haltungen" betonen

17.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:39 Uhr

Eichstätt (ddk) Die Vorstellung von Schorlemmers Buch mündete in eine Gesprächsrunde über die vom Autor benannten "christlichen Haltungen", die nötig seien, um unsere Welt zu retten. Unter der Moderation von Pädagogik-Professor Ulrich Bartosch kommentierten Engelbert Groß, emeritierter Professor für Religionspädagogik an der KU, sowie Oliver Putz, am Potsdamer Nachhaltigkeitsinstitut IASS forschender Theologe und Biologe, Schorlemmers Aussagen.

Groß lobte das ökumenische Engagement Schorlemmers, der mit seinen Postulaten "brennende Fackeln in den römischen Raum" hineintrage, dorthin, wo man immer noch schlafe. Es sei angesichts der Forderungen der Enzyklika in höchstem Maße erforderlich, dass die Theologie endlich einsehe, dass sie sich erden und mit ihrem Wissen Verantwortung übernehmen müsse. Fundamentale Leistung der Enzyklika sei die Betonung der engen Beziehung zwischen der Anfälligkeit des Planeten und der Situation der Armen: "Die schwersten Auswirkungen all dieser Umweltverletzungen werden von den Ärmsten erlitten". Diese Erkenntnis müsse handlungsleitend gemacht werden, so Groß.

Putz stellte vor allem die christliche Haltung des "Staunend leben" heraus. Ihn beschäftige die Frage: "Wie gelingt es uns, wieder ein radikales Erstaunen über die Grandiosität, Schönheit und Kraft der Erde beim Menschen zu erzeugen" Wissen über CO2-Werte und Klimawandel, erschreckende Bilder über den Zerstörungsgrad der Erde, so Putz, hätten noch nicht ausreichend zum Veränderungswillen der Menschen beigetragen.