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Von der Idee zum Publikumsmagneten

Bis zur Fertigstellung des Hundertwasserturms in Abensberg mussten die Macher viele Hürden überwinden

22.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:31 Uhr

n Die Idee, seinen Besuchern etwas Besonderes zu bieten, kommt Brauerei-Inhaber Leonhard Salleck schon in den 1980er Jahren. Zunächst geht der Abensberger bei den Führungen durch sein Unternehmen neue Wege, baut humorvolle Anekdoten ein und unterhält die Gäste dadurch.

Doch der zündende Einfall kommt ihm erst später - nachdem Salleck sogar im Ausland nach Ideen für seine Brauerei gesucht hat.

n Einen Einschnitt erleben die 1998 begonnen Planungen für den Hundertwasserturm im Jahr 2000. Nachdem er den Entwurf für eine 70 Meter hohe Variante ausgearbeitet hat, stirbt Friedensreich Hundertwasser am 19. Februar.

n Auch nach dem Tod Hundertwassers gehen die Planungen an dem Turm weiter. Sein Schüler Peter Pelikan arbeitet die ersten Fassungen nach Einwänden der Behörden um, zunächst entsteht dabei ein 50 Meter hoher Entwurf.

n Nach jahrelangem Hin und Her, welches Salleck und den Abensberger Bürgermeister Uwe Brandl (CSU) sogar vor Gericht gebracht hatte, droht der Turmbau in der Babonenstadt zu scheitern. Als Ausweichstandort ist auch das Gelände der Ingolstädter Brauerei Herrnbräu im Gespräch.

n Der Durchbruch gelingt im Jahr 2006, als sich Stadt und Brauerei einigen. Brandl sichert die Unterstützung des Stadtrats zu, dieser hatte sich dem Projekt zuvor lange verweigert. Auch die Denkmalschützer bleiben vorerst kritisch. Statt 50 soll der Turm nun 35 Meter hoch werden.

n Die Bauarbeiten auf dem Brauereigelände beginnen im April 2007 und ziehen sich mehr als zwei Jahre hin. Zu den Höhepunkten zählt der Einbau der goldenen Kuppel im Sommer 2008.

n Im Januar 2010 strömen die ersten Besucher in den Turm, wenige Monate später erlebt das Bauwerk seine Einweihung - am 23. April, dem Tag des Bieres. Über die genauen Investitionskosten schweigt sich Salleck an diesem Tag aus, so wie bis heute.

n Vier Jahre nach der Fertigstellung des Turmes eröffnet auch das Kunsthaus in Abensberg, das sich dem Leben und Wirken Friedensreich Hundertwassers widmet. Die Planungen stammen von Peter Pelikan. Beide Bauwerke locken heute rund 500 000 Besucher pro Jahr an. ‹ŒDK