Hilpoltstein
Der Himmel voller Drachen

Besucher des 26. Hilpoltsteiner Drachenfests freuen sich über ein leichtes Lüftchen – Feuershow zum Abschluss

24.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:27 Uhr
Viele große und kleine Drachenfreunde lassen beim 26. Hilpoltsteiner Drachenfest auf der großen Wiese unterhalb des Wohngebiets über dem Rothsee ihre Fluggeräte gen Himmel steigen. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren zog genügend Wind über das Gelände. −Foto: Tschapka

Hilpoltstein (HK) Wenn der Sommer geht und es Herbst wird in Hilpoltstein, dann fallen hier die Drachen ein – schöne und friedliche Drachen wohlgemerkt, keine bösen feuerspeienden. Wenn-gleich es am Samstagabend beim 26. Drachenfest sowohl ein Feuerwerk als auch eine Feuerschau zu bewundern gab.

Außergewöhnlich viele Drachen hingen an diesem Wochenende im blauen Himmel über der grünen Wiese zwischen dem Wohngebiet über dem Rothsee und dem Main-Donau-Kanal. Denn im Vergleich zu den vergangenen Jahren regte sich diesmal durchaus ein leichtes Lüftchen, so dass es zeitweise eng wurde zwischen Himmel und Erde.

Jede Menge Schnüre ragten ebenso wie eine schon von weiten sichtbare Rauchsäule in die Luft. Denn die Freiwillige Feuerwehr Heuberg, die zusammen mit der Stadt Hilpoltstein seit über einem Vierteljahrhundert zum Drachenfest einlädt, sorgte unter anderem mit einer Grillstation für das Wohl der vielen Gäste. Und dort duftete es nicht nur köstlich, sondern es rauchte auch ordentlich.

Veranstaltet wurde das Drachenfest einmal mehr von den Kiteflyers, einem lockeren Zusammenschluss von Drachenbegeisterten mit Kontakten zu Gleichgesinnten in ganz Deutschland. Diese brachten von Nah und Fern neben Verkaufsständen und Flugzubehör auch ganz besondere Drachenexemplare mit in die Burgstadt, regelrechte Prototypen, die es nur einmal auf der Welt gibt. Alle stiegen zwar nicht in die Höhe (unter anderem, weil zeitweise auch nicht genügend Platz mehr war), aber auch am Boden ließen sich diese seltsamen und zum Teil sehr raumgreifenden Flugobjekte wunderbar bestaunen.

„Wir wollen den Menschen zeigen, dass es eben nicht nur die 08/15-Drachen vom Aldi gibt, sondern auch richtig einzigartige Ausfertigungen“, sagte Sigi Elsner von den Kiteflyers, ein Dauergast beim Drachenfest. Er war unter anderem für die Moderation zuständig. Dazu gehörte auch hin und wieder das Ausrufen von Eltern, denn in dem großen Gewühle konnte (kurzzeitig) auch mal ein Kind verloren gehen. Kein Wunder bei den vielen Mädchen und Jungen, die kreuz und quer über die Wiese flitzen, in der Hand eine Schnurspule und immer auf der Hut, nicht in eine fremde Drachenschnur zu laufen.

Am Rand des Drachenfestgeländes gab es außerdem eine Station, an der Kinder den Umgang mit Diabolo, Jonglierbällen und Pois erlernen können. Bis sie das so gut können wie der Flammenartist Eberhard Wolter, der nach Einbruch der Dunkelheit mit brennenden Stäben, Kugeln und anderem Gerät eine faszinierende Feuerschow zum Besten gab – bei der vermutlich auch echte Drachen vor Neid erblasst wären – müssen sie dann aber doch noch ein bisschen üben.

Und auch das nächtliche Feuerwerk von Andreas Bengl von der Heuberger Feuerwehr hätte die Fantasiekreaturen schwer beeindruckt – den vielen kleinen und großen menschlichen Drachenfestbesuchern ging es zumindest so.