Allersberg
Zeit der Hauskläranlagen ist vorbei

Mit Uttenhofen wird der letzte Ortsteil Allersbergs an eine öffentliche Entwässerung angeschlossen

30.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:03 Uhr

Baustelle Uttenhofen: Die Kanäle im Ort sind weitgehend verlegt, aber die Baumaßnahmen werden sich noch eine Weile hinziehen, bis die Ortsdurchfahrt wieder frei ist - Foto: Mücke

Allersberg (HK) Durch Uttenhofen geht es nur beschwerlich. Denn wegen Bauarbeiten ist die Ortsdurchfahrt gesperrt. Mit Uttenhofen wird zurzeit der letzte Ortsteil der Marktgemeinde an eine öffentliche Entwässerung angeschlossen.

Die Bauarbeiten werden sich noch einige Zeit hinziehen. Auch wenn die Kanäle größtenteils im Ortsbereich erstellt und die Hausanschlüsse zum Großteil fertig sind. Dafür ist von der bisherigen Fahrbahndecke fast nichts mehr erkennbar. In den kommenden Wochen sind auch die Pumpstation und die Druckleitung von Uttenhofen bis nach Eismannsdorf an der Reihe. Denn die Schmutzabwässer aus Uttenhofen werden künftig nach Eismannsdorf geleitet und von dort weiter mit den Abwässern von Eismannsdorf in Richtung Göggelsbuch und schließlich in die Kläranlage Roth geschickt. Dann ist auch Uttenhofen in die Ringkanalisation für den Rothsee eingebunden.

Bislang wurde das Schmutzwasser in Uttenhofen in privaten Hauskläranlagen gesammelt und gereinigt. Ausführung und Ausstattung der Hauskläranlagen befanden sich laut einer Untersuchung allerdings in einem unzureichenden Zustand. So wurden zum Teil Überläufe in Straßengräben oder in den öffentlichen Oberflächenwasserkanal eingeleitet. Nunmehr erhält der Ort eine Trennkanalisation, bei der das Schmutzwasser in einem eigenen Kanal gesammelt und weitergeleitet wird. Das Oberflächenwasser von Straßen-, Dach- und Hofflächen wird nach dem Sammeln über einen Absetzschacht in den Horngraben eingeleitet. Bei der auf 80 Einwohnern ausgelegten Schmutzwasserbeseitigung werden wandverstärkte Steinzeugrohre mit einem Durchmesser von 250 Millimetern verlegt. Auch ein Stauraumkanal mit einem Durchmesser von 140 Zentimetern ist eingeplant, damit bei einem Ausfall der Pumpstation das anfallende Abwasser zwei Tage zwischengespeichert werden kann.

Insgesamt mehr als 700 Meter Kanäle mussten in dem Ort in einer Tiefe zwischen zweieinhalb und dreieinhalb Metern verlegt werden, wobei die Bauarbeiter teilweise auf Fels gestoßen waren. Das Pumpwerk wird nun in den ersten Novembertagen am Geländetiefpunkt im Bereich des Horngrabens eingelassen. Beim Oberflächenkanal, der teilweise einen Durchmesser von 80 Zentimetern aufweist, ist vor dem Auslauf in den Horngraben eine Tauchwand als Ölsperre vorgesehen. Damit soll verhindert werden, dass im Falle eines Ölunfalls eine Verschmutzung des Vorfluters erfolgt. Bürgermeister Bernhard Böckeler zeigt sich froh, dass die Maßnahme nun in diesem Jahr endgültig in Angriff genommen werden konnte.

Dafür müssen der Markt und die Grundstückseigentümer in Uttenhofen tief in die Tasche greifen. Bei der Planung Ende 2009 ging das Ingenieurbüro noch von rund 600 000 Euro Kosten aus. Verzögerungen und die gestiegene Baukosten haben nun Kosten von 975 000 Euro erbracht. Allerdings sind darin auch die Kosten des Wasserzweckverbandes Mörsdorfer Gruppe eingeschlossen, der seine Wasserleitungen mit einem Aufwand von 165 000 Euro saniert und neu verlegt.

Knapp 810 000 Euro entfallen also auf den Kanalbau einschließlich der notwendigen Hausanschlüsse. Mit einem staatlichen Zuschuss von zunächst 330 000 Euro darf gerechnet werden. Allerdings hoffen Bürgermeister Böckeler und seine Finanzchefin Katrin Müller aufgrund der höheren Kosten auch auf eine Erhöhung der staatlichen Zuwendung. Und dann werden die Grundstückseigentümer zur Kasse gebeten. Entsprechend der Satzung müssen diese ihre Beiträge nach Grundstücks- und Geschossfläche entrichten.