Allersberg
Heiße Kunstmeile

Fronleichnamsmarkt und Kunstprojekt erstmals unter einem Dach Modellschiffe auf dem Spitalweiher

23.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:46 Uhr

Ob Kunsthandwerk für den eigenen Garten, Getöpfertes, Malerei oder Schmuck: Das Angebot auf der 9. Allersberger Kunstmeile entlang der Seepromenade ist riesig. - Foto: Mücke

Allersberg (HK) Die Allersberger Kunstmeile erwies sich auch in der neunten Auflage als Publikumsmagnet ersten Ranges. Die Besucher flanierten durch die abwechslungsreiche und hervorragend beschickte "Meile" zwischen Fronleichnamsmarkt und dem Sommerfest bei Sport Schöll.

Dabei hätten es durchaus noch mehr Besucher sein können. Aber die erste große Hitze des Jahres, bei der die 30-Grad-Marke auf dem Thermometer nur knapp unterschritten wurde, hielt wohl doch einige Besucher ab. Dabei gab es jede Menge Kunst zu bestaunen in einer äußerst großen Vielfalt und Breite des künstlerischen Schaffens. Andrea Igl, Leiterin des Offenen Malertreffs im veranstaltenden Kultur- und Verschönerungsverein (KVV) und damit Chefin der Kunstmeile, freute sich bei der Eröffnung, dass man mit dem Wetter diesmal richtig Glück gehabt habe. Sie schwärmte von der fantastischen Palette der Kunstmeile, hatte sie doch zusammen mit ihren Mitstreitern die vielen Stände und Pavillons eingeteilt und sich dabei erstmals einen Eindruck des Angebotes verschafft.

Dafür erhielten Andrea Igl und ihre Helfer auch gleich ein großes Dankeschön aus dem Mund des KVV-Vorsitzenden Hartmut Lehmann. Unter den Gästen war auch Georg Weingärtner, den Lehmann als "Vater der Kunstmeile" bezeichnete. Weingärtner hatte die Kunstmeile vor über zehn Jahren initiiert und sie mehrere Jahre lang organisiert. Und Weingärtner, der diesmal mit seinem Modellschiff auf dem Spitalweiher vertreten war, lobte die gute Zusammenarbeit mit der Unternehmervereinigung Wirtschaftsraum Allersberg (UVWA), die mit Elfriede von Lüdinghausen und Thomas Endres bei der Eröffnung vertreten war.

Walter Penkert hieß als Vertreter des Bürgermeisters vor allem die beteiligten Künstler und die auf dem Marktplatz vertretenen Fieranten eines außerordentlich großen Fronleichnamsmarktes willkommen. Er bezeichnete die Kunstmeile als wohl einmalig im Landkreis.

Eine herrliche Atmosphäre verspürte Landrat Herbert Eckstein vor dem Torturm und um den Spitalweiher. Die Idee, die Kunstmeile mit dem Fronleichnamsmarkt zu verbinden, sei eine gute Idee gewesen, lobte er. Kunst und Kultur stärke auch das Selbstbewusstsein und das Herz werde bei der großen Vielfalt geweitet, geriet Herbert Eckstein richtig ins Schwärmen. Gemeinsam unternahmen die Eröffnungsredner zusammen mit den Organisatoren einen ersten Rundgang.

Wenn auch der Torturm dieses Mal weitgehend verhüllt war, im kommenden Jahr zur 10. Kunstmeile in Allersberg werde er in neuem Gewand erstrahlen, versprach Hartmut Lehmann. Was Andrea Igl natürlich gleich aus künstlerischer Sichtweise kommentierte: Denn als Christo den Reichstag in Berlin verhüllte, da habe man schließlich auch von Kunst gesprochen.

Rund 40 Kunstschaffende und Künstler hatten sich bei der Kunstmeile ein Stelldichein gegeben und auch eine reichhaltige Tombola mit Preisen bestückt. Handgefertigter künstlerischer Schmuck aus allen möglichen Materialien, Gartenstecker, Patchwork und Weidenflechter waren vertreten, Glaskunst und Schmuck aus Edelsteinen, Glückssteine und Wollketten, Malerei und viel Holzkunst in allen erdenklichen Varianten. Zudem gab es Skulpturen aus Holz und Wurzeln, teilweise in Gold gehüllt, Schneidbretter und Kerzenhalter, Schnitzerei, Türkränze und Tiere aus Stroh, floristische Schalen und Edelrostmetalle, Filz und viel Geschneidertes, sogar Dirndl für die jüngsten Mädchen. Kurzum, die Kunstmeile bot auch in diesem Jahr eine überaus große Vielfalt, die so manche Zeit abverlangte, wenn man alles begutachten wollte.

Und dann war zudem erstmals auch der Spitalweiher selbst in das Geschehen einbezogen worden: Der Freundeskreis der Schiffsmodellbauer aus Neumarkt war mit einer großen Mannschaft und unzähligen Schiffsmodellen vertreten, unter ihnen eben auch Georg Weingärtner, der dieses Hobby für sich vor mehr als 15 Jahren entdeckt hatte und mit einem riesigen Schiff dabei war. Die Kapitäne erhielten viel Bewunderung für ihre Modelle, mit denen sie ferngesteuert ihre Kreise auf dem Spitalweiher zogen.

Und auch im Torturm konnten viele Bilder und Kunstwerke bewundert werden, die vor allem von den Hobbymalern im Offenen Malertreff geschaffen wurden. Die künstlerische Schaffenskraft aller beteiligten Aussteller erfuhr viel Bewunderung und Anerkennung.