Allersberg
Grundwasser bedroht?

23.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:36 Uhr

Allersberg Durch Erdwärmesonden, deren Bohrungen bis auf 55 Meter Tiefe erfolgen sollen, befürchtet der Zweckverband Brunnbach-Gruppe eine Beeinträchtigung seiner Wasserversorgung.

Konkret geht es um Sonden für ein Einfamilienhaus im neuen Baugebiet "Im Keinzel". Dafür hat das Landratsamt Roth im November eine beschränkte Erlaubnis erteilt. Nach dem "Leitfaden Erdwärmesonden in Bayern" sei die Durchteufung stockwerkstrennender Schichten oder die Erschließung tieferer Grundwasserstockwerke nicht zulässig, sagte Jörg Wagenknecht-Hirth vom Markt Allersberg. Und nach dem Wasserhaushaltsgesetz sei eine Erlaubnis zu versagen, wenn sie schädliche oder auch nicht durch Auflagen zu vermeidende Gewässerveränderungen zur Folge haben.

Allerdings geht der Sachverständige der Antragsteller davon aus, dass keine stockwerkstrennenden Schichten vorliegen und der Standort außerhalb des Einflussbereichs der Brunnen des Zweckverbands liege. Markt Allersberg, der Zweckverband und deren Sachverständige sehen das anders: In etwa 25 Metern Tiefe sei das erste Grundwasserstockwerk zu finden. Das sei durch das Bohrprofil zum Brunnen V nachgewiesen. Das nächste tiefere Grundwasserstockwerk befinde sich in rund 50 Metern Tiefe. Das erste Grundwasserstockwerk sei teilweise erheblich belastet. Bei einer Durchquerung, die nie mehr ganz dicht verschlossen werden könne, könnten diese Belastungen in das nächste Stockwerk vordringen, die der Trinkwassergewinnung dient. Es wird deshalb eine Beeinträchtigung des Grundwassers befürchtet. "Das wird wohl ein Gutachterstreit werden", mutmaßte Bürgermeister Bernhard Böckeler.