Allersberg
Gemeinsames Gebet

Imam, Pfarrerin und Pastoralpraktikant setzen auf Allersberger Weihnachtsmarkt Zeichen für den Frieden

10.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr

−Foto: Mücke, Reinhold, Allersberg

Allersberg (HK) Der 42. Allersberger Weihnachtsmarkt war wieder einmal von den Besuchern so bevölkert, dass es zeitweise fast kein Durchkommen mehr gab.

Manche Stände waren schon deutlich vor dem Ende des ersten Weihnachtsmarkttages ausverkauft. Für den Sonntag hatte man aber noch genügend Vorrat in der Hinterhand.

Ab 13 Uhr wurde auf dem Allersberger Marktplatz eifrig gewerkelt. Die rund 30 Stände, vornehmlich örtlicher Vereine, mussten aufgebaut, weihnachtlich geschmückt und eingeräumt werden. Denn pünktlich um 16 Uhr sollte das adventliche Marktgeschehen beginnen. Da fing es allmählich auch schon an dunkel zu werden und die vielen Beleuchtungen kamen richtig gut zur Geltung. Der Marktplatz war überspannt mit der Weihnachtsbeleuchtung des Kultur- und Verschönerungsvereins (KVV) und manchen Lichterketten in den Bäumen, die Stände waren größtenteils mit viel Liebe weihnachtlich illuminiert, der Christbaum vor dem Rathaus erstrahlte, das nostalgische Kinderkarussell daneben sorgte ebenso mit vielen Lichtern für ein buntes Bild. Und über dem Podium erstrahlte die Madonna von Allersberg oben auf dem Heckeltürmchen, einst Wahrzeichen des Allersberger Drahtzugs. Der barocke Marktplatz hatte sozusagen sein schönstes Kleid angelegt, um ein festliches Ambiente für den Markt in der Vorweihnachtszeit zu bieten.

Die Staufer Alphornbläser stimmten auf die Eröffnung des Weihnachtsmarktes ein. Und dann gab es auch schon die Eröffnungsreden, allen voran Mario Weidlich, der als Stellvertreter von KVV-Vorsitzenden Hartmut Lehmann das schöne winterliche Ambiente mit den leicht bezuckerten Bäumen hervorhob und den am Markt beteiligten Vereinen für ihre Mitwirkung dankte. Wie in einem Ameisenhaufen habe es zu Beginn des Aufbaus der Stände gewimmelt, sagte er zur Begrüßung der vielen Besuchern, die sich schon zu Beginn auf dem Platz vor dem Rathaus drängten. Mit dem Weihnachtsmarkt werde die Vorweihnachtszeit in der Marktgemeinde eingeläutet, freute sich Bürgermeister Daniel Horndasch über das festliche Ambiente auf dem Marktplatz. Sogar etwas Schnee gab es. Er dankte Gerti Schöll und dem KVV für die alljährliche Organisation und auch den Vereinen für ihr Mitmachen. "Nutzen Sie die Gelegenheit auch zur inneren Einkehr", rief er den Besuchern zu.

Pfarrerin Martina Strauß von der Evangelischen Kirchengemeinde erinnerte, dass 2015 viele Flüchtlinge nach Deutschland kamen, weil sie Schutz suchten. Kriege dürften nicht sein, sagte sie und jeder habe das Recht, seine Kinder in Frieden und Freiheit aufzuziehen. Sie kam auch auf die heute noch vielen Flüchtlinge in vielen Ländern zu sprechen und empfahl, auch das Begegnungscafé des Asylhelferkreises im Gilardihaus zu besuchen.

Jesus sei in aller Stille Mensch geworden, erinnerte Pastoralpraktikant Kilian Müller von der Katholischen Pfarrei. Und der Imam der islamischen Gemeinde betonte das Streben nach Frieden und Gerechtigkeit und bedauerte, dass die Liebe sehr oft auf der Strecke bleibe und vielfach im Fanatismus ende. Gemeinsam sprachen alle drei ein Friedensgebet. Für Pfarrerin Strauß ist Allersberg mit diesem gemeinsamen Friedensgebet ein großes Vorbild für andere Kommunen.

Dann waren die Kinder der Sybilla-Maurer-Grundschule mit einigen Liedern zur Eröffnung dran unter der Leitung von Ruth Grimm. Für sie hatten der Nikolaus und sein neu eingekleideter Krampus auch gleich eine süße Belohnung dabei. Der Nikolaus drehte dann seine Runden im Markt und legte vor allem auf die Begegnung mit den Kindern Wert, hatte aber auch die Eröffnungen der Krippenausstellung im Saal des Kolpinghauses und der Hobbykünstler im Torturm zu absolvieren und kam so ganz schön unter Zeitdruck.

Aber die Kinder waren überall und er traf sie auch zwischen den einzelnen Stationen seiner Tour. Die Budenstraße und der Platz vor dem Rathaus mit der großen Krippe mit lebensgroßen Holzfiguren und lebenden Schafen und der kleine Handwerkermarkt zwischen der katholischen Pfarrkirche und dem Sparkassengebäude füllten sich immer mehr. Viele Besucher lauschten den adventlichen Klängen des Posaunenchors Ebenried. Als dann auch noch der besinnliche Adventsabend unter der Mitwirkung von sechs Chören und den Dalheimer Salonpianisten zu Ende war, spätestens da war der Marktplatz dicht gefüllt mit den Menschenmassen, die die Begegnung suchten und sich dabei an den Köstlichkeiten der einzelnen Stände labten. Für eine ganze Reihe von Besuchern kam das offizielle Ende um 22 Uhr viel zu bald.