Alfershausen
Mehrheit für Eigenbewirtschaftung

Alfershausener Jagdgenossen setzen weiter auf ihr Modell – Verbiss zurückgegangen

26.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:30 Uhr

Alfershausen (HK) „Es gab keinen Beschluss zur Kündigung der Eigenbewirtschaftung“, berichtet Jagdvorsteher Gerhard Assenbaum über die Versammlung der Jagdgenossen Alfershausen. Eine Mehrheit der Mitglieder habe dafür gestimmt, den Vertrag mit den beiden angestellten Jägern Erwin Hussendörfer und Edwin Billing fortzuführen.

Mit der Entscheidung für die Eigenbewirtschaftung durch zwei Jäger, die dem Ökologischen Jagdverband (ÖJV) angeschlossen sind, hat die Jagdgenossenschaft Alfershausen im April 2013 Neuland im Landkreis Roth betreten, damals gezwungenermaßen, weil bei der anstehenden Neuverpachtung kein Jäger Interesse an der Pacht der Alfershausener Flächen gezeigt hatte. In der Vergangenheit hatte es von Jägern, die im Bayerischen Jagdverband (BJV) organisiert sind, harsche Kritik an den Kollegen vom ÖJV gegeben. Unter anderem hatten sie ihnen vorgeworfen, den Wald leerzuschießen und keine Hege zu betreiben.

Im Oktober war gegen einen ÖJV-Jäger sogar Anzeige erstattet worden, weil der auf eine Rehgeiß, die ein Kitz führte, geschossen und mit diesem Schuss einen Jäger auf dem Feld gefährdet haben soll. Dieser Vorfall, in dem die Ermittlungen der Polizei noch laufen, sei aber in der Jagdversammlung kein Thema gewesen, unterstreicht Schriftführer Matthias Köbler. Die Versammlung habe außer der Tour im Herbst stattgefunden, damit die Jagdgenossen – falls der Vertrag mit den ÖJV-Jägern gekündigt würde – die Kündigungsfrist von drei Monaten zum Beginn des Jagdjahrs am 1. April einhalten könnten. Nach dem Beschluss vom Mittwochabend setzt die Jagdgenossenschaft aber weiter auf das Modell der Eigenbewirtschaftung – obwohl sogar ein Pachtangebot vorlag mit einer höheren Summe als bei den vorangegangenen Angeboten.

„Die angestellten Jäger schießen mehr als die Jagdpächter zuvor“, räumt Matthias Köbler ein. Damit erfüllten sie aber lediglich die Abschussquote von 80 Rehen in drei Jahren. In einem Gebiet, in dem der Waldverbiss zu hoch sei, wie im Gemeindegebiet Thalmässing, dürften sie sogar 20 Prozent mehr schießen.

Eine Begehung mit einem Förster – die ist Pflicht in Gebieten mit zu viel Verbiss – habe in der vergangenen Woche gezeigt, dass sich die Lage im Alfershausener Revier schon sehr verbessert habe. „Im Gebiet Fischleinshof ist die Naturverjüngung von Eiche und Buche deutlich zu erkennen“, berichtet Köbler. „Von der waldbaulichen Seite her sind wir auf dem richtigen Weg“, stuft Gerhard Assenbaum das Ergebnis der Begehung ein.