Schwer wieder loszuwerden

07.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:32 Uhr

Zu "Ein Nachdenkmal erregt Anstoß" (EK vom 1. März):

Die Sprachlosigkeit ist nun beendet, und während wir uns noch die Augen reiben, erklärt uns der städtische Kulturbeauftragte, ein begnadeter Didaktiker seines Faches, welches "Geschenk" uns da vom Himmel gefallen ist. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt! Mit seiner schieren brutalen Masse beherrscht nämlich seit einiger Zeit ein dreidimensionales Triviallogo einen der letzten heiter-idyllischen Plätze unserer Stadt.

Ein Aspekt von Kunst im öffentlichen Raum bleibt freilich in dem Diskurs unerwähnt, nämlich die Tatsache, dass - wieder einmal - quasi ohne öffentliche Diskussion, die Stadt mit einem Kunstwerk beglückt wird, das nachträglich schwer oder kaum loszuwerden ist, wie etwa das "Schneewittchen" in Lohr am Main. Die Bott'schen Leuchter im Dom kann man meiden, wie der anhaltende Exodus vieler Gottesdienstbesucher zeigt, aber das Problem zeigt sich, hie wie dort, im Vorfeld des Geschehens und hat mit der Arroganz der "Entscheider" zu tun, die in Sachen Kunst auf eine Beteiligung der Bürger glauben, verzichten zu können.

Es geht auch anders auch in Eichstätt: So wurde der Altarraum der Rebdorfer Pfarrkirche St. Johannes in enger Abstimmung mit dem Pfarrgemeinderat und mit Beratung durch ortsteilansässige Künstler neu gestaltet mit einem Ergebnis, das als gut gelungen mehrheitlich akzeptiert wurde.

Dr. Rainer Schmidt

Eichstätt