Jagdverbot auf Gemeindegebiet

11.06.2014 | Stand 02.12.2020, 22:35 Uhr

Zum Bericht: „,Gefahr in Verzug’“ (EK vom 7./8./9. Juni 2014):

Der Pächter der Jagd vergisst bei der Aufzählung der Stressfaktoren für die ansässigen Waldbewohner leider den wichtigsten, nämlich die Anwesenheit der Jäger selbst. Oft gehe ich in den Wald und sehe überfahrene Kleintiere wie Igel und Blindschleichen unter Spuren von Reifen, die eindeutig Geländewagen zuzuordnen sind, nicht etwa Downhill-Bikes. Der allergrößte Stressfaktor für die Waldtiere ist nicht der Downhill-Biker, sondern der Jäger. Dieser versetzt sie in Todesangst, und werden die Tiere nicht präzise getroffen, irren sie oft tagelang durch die Wälder und sterben schließlich einen qualvollen Tod (die Dunkelziffer wird in Statistiken auf etwa 30 Prozent geschätzt).

Mit Bezug auf das neue EU-Gesetz, das Gemeinden die Wahl lässt, das Jagen auf ihrem Gebiet zu untersagen, könnte der Bürgermeister von Kipfenberg einen zukunftsweisenden Schritt wagen und veranlassen, was viele Gemeinden im Norden Deutschlands bereits erfolgreich praktizieren: ein Jagdverbot auf Gemeindegebiet.

Die Mitarbeiter des Bauhofs könnten helfen, die Downhill-Strecke für Spaziergänger aber auch für die Biker zu sichern und in einen vernünftigen Zustand zu bringen, trägt das Angebot doch dazu bei, dass junge Menschen in unserer Gegend eine sportliche und gesunde Alternative zum oftmals sinnlosen Herumhängen und dem Konsum von Alkohol und Drogen gefunden haben. Dies ist doch absolut unterstützenswert.

Marian Zogalla

Konstein