Solide Kost auf den Bühnen

06.07.2008 | Stand 03.12.2020, 5:47 Uhr

Für manchen kleinen Besucher war’s dann doch Zeit fürs Bett.

Eichstätt (kno) Blasmusik hier, Avantgarde-Rock dort? Bitteschön! Das Altstadtfest birgt musikalisch gesehen zwar nicht unbedingt Überraschendes, doch ist für (fast) jeden Geschmack etwas dabei.

Rund zwei Dutzend Bands, Kapellen, Chöre sorgten an etlichen Stellen für den passenden Ton. Freunde der gepflegten Blasmusik waren etwa bei der Stadtkapelle, der Stahlblosn, der Dollnsteiner Blaskapelle oder der Birkhofer Blasmusik an der richtigen Adresse.

Kontrastprogramm in der Jugendlounge am Holbeinplatz: Bei Nachtlicht 2008 (alles so schön bunt hier) war Independent Rock mit DJane Isa oder – als Höhepunkt – Electro Bastardpop mit den in der Clubszene bestens bekannten Acidkids angesagt.

Wiederum ältere Semester dürften Gefallen an den abendlichen Darbietungen auf den großen Bühnen gefunden haben: Die WonderDocs coverten sich am Freitag am Domplatz munter durch die Pop- und Rockhistorie, und ein echtes Heimspiel gab es am Samstag wieder für Georg Irmer, der zuvor ein Jahr in Mexiko weilte: Samt seinen Bavaria Buam zeigte er sich daher besonders gut aufgelegt.

Schon lange im Geschäft sind auch die Top-Acts am Marktplatz: Susu Bilibi ließen es am Freitag ganz entspannt und locker angehen, The Continentals mit Rolf Pröpper an der Gitarre drückten am Samstag mächtig auf die Tube, trafen zunächst aber auf ein Publikum, das wohl vom Vorabend her immer noch ziemlich entspannt war. Frontmann Mike Roth vermutete allerdings anderes hinter der anfänglichen Unbeweglichkeit des Auditoriums: "Habt ihr euch festgesoffen"

Das konnte am frühen Freitagabend noch nicht der Fall gewesen sein: Hier hatte Gorilla Rodeo die etwas undankbare Aufgabe, vor noch ziemlich lichten Reihen den Anheizer spielen zu müssen, was die achtköpfige Combo aber nicht weiter juckte, so cool und spielfreudig, wie sie das Feld unterschiedlichster Genres beackerte. Den Spagat wagte auch das Gutmann: Am Samstag hielten zunächst die Avantgarde-Rocker von The Lymbique Hof, später stieg dann die Huraxxdaxxmusi mit viel Blech in den Ring. Das Gutmann liegt zwar etwas außerhalb des eigentlichen Geschehens, ist aber dennoch ein beliebter Anlaufpunkt.