Wolgograd
Gedenken an die Schlacht von Stalingrad

Der Denkendorfer Christian Holtz war Gast der dreitägigen Feier mit Präsident Putin in Wolgagrad

20.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:47 Uhr

Foto: DK

Wolgograd (EK) Am 2. Februar 1943 schwiegen endgültig die Waffen in der umkämpften Stadt Stalingrad: Zum 75-jährigen Gedenken hatte die Stadt Wolgograd nun fast 30 Delegationen aus dem In- und Ausland eingeladen, darunter auch Christian Holtz aus Denkendorf.

Neben Abgeordneten des Europaparlaments und des Bundestages waren die Partnerstädte Coventry (seit 1945) mit Lord Mayor Tony Skipper, Chemnitz (seit 1988) mit Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig und Köln (seit 1988) mit Bürgermeister Frank Wolter vertreten. Für die bayerischen Partner aus Denkendorf war Christian Holtz zu der dreitägigen Feier nach Wolgograd eingeladen.

In der neuen Konferenzhalle des Hotels Juschnaja sprachen die Vertreter der Delegationen ein Grußwort und überreichten dem Oberbürgermeister Andrei Kosolapow ein Gastgeschenk. Christian Holtz überreichte eine große gravierte Vase zum Andenken.

Eine Militärparade eröffnete den zweiten Tag. Gouverneur Andrei Botscharow hielt eine Ansprache an die zahlreich versammelten Zuhörer. Traditionsgemäß rollte der fahrbereite Panzer T34 aus dem Museum mit vielen anderen Kettenfahrzeugen vorbei. Den Abschluss bildeten vorbeifliegende Hubschrauber, Propellermaschinen und moderne MIG Düsenjäger. Das Festkonzert mit dem berühmten "Armeechor Alexandrow" erwartete den prominentesten Gast des Tages: Der russische Präsident Wladimir Putin betrat die Bühne und richtete seine Worte an die Gäste im voll besetzten Konzertsaal. Das russische Fernsehen übertrug die Rede landesweit. Die künstlerische Darbietung des Chores und seiner Tänzer und Tänzerinnen war, wie Holtz berichtet, "perfekt und tief beeindruckend".

Vor der Abreise am dritten Tag trafen sich alle deutschen Teilnehmer auf dem Soldaten- friedhof Rossoschka und legten am russischen und am deutschen Mahnmal Kränze und Blumen nieder. Mit der Friedenskapelle, die die beiden Gräberfelder der ehemaligen Kriegsgegner verbindet, ergänzt so ein weiterer Ort die Mahnung zur Versöhnung und des Gedenkens an die Opfer der Schlacht von Stalingrad.

Von den 250 000 Angehörigen der sechsten Armee gingen 100 000 in Gefangenschaft, die die meisten nicht überlebten: Nur 6000 kehrten in die Heimat zurück. Die gefallenen Soldaten ruhen auf dem russischen und dem deutschen Soldatenfriedhof Rossoschka, die Namen der Vermissten sind auf großen Granitwürfeln verzeichnet.

Vom 7. bis 11. Mai 2018 findet erneut eine Reise nach Wolgograd statt. Interessenten können per Email an volga@denkendorf.org das Programm anfordern oder sich abends unter Telefon (08466)15 70 melden.