Wolfsburg
China bremst VW

Konzern senkt Absatzprognose – Bessere Zahlen auch dank Audi

29.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:58 Uhr

Wolfsburg/Ingolstadt (DK) Kaum hat sich der VW-Konzern zum größten Autobauer der Welt aufgeschwungen, da kassieren die Wolfsburger auch schon ihre Absatzprognose für 2015. Gegenwind gibt es vor allem in China und Südamerika. Im ersten Halbjahr aber kam der Konzern besser voran als im Vorjahr – auch bei Audi ging es weiter aufwärts.

In den ersten drei Monaten hatte VW noch Anlauf für einen Absatzrekord genommen, inzwischen aber tritt das Unternehmen wieder deutlich kürzer. Nach sechs Monaten rechnen die Wolfsburger Konzernherren für 2015 insgesamt mit weltweiten Verkäufen nur noch auf Vorjahresniveau – also rund 10,14 Millionen ausgelieferten Fahrzeugen. In der ersten Jahreshälfte setzten die zwölf Marken des Konzerns zusammen 5,04 Millionen Autos ab – 0,5 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2014, wie VW gestern in Wolfsburg berichtete. Das reichte dennoch, um dem Konkurrenten Toyota die Krone als Nummer eins der Autohersteller zu rauben.

Die erheblich schwächelnde chinesische Wirtschaft, die zählebigen Probleme am US-Markt sowie die geradezu abgestürzten Verkaufszahlen in Russland und Südamerika hinterlassen in der Wolfsburger Absatzstatistik aber zunehmend Bremsspuren. Deutlich wird dies bereits im zweiten Quartal mit einem Absatzminus von 2,7 Prozent.

Dafür ging es in der ersten Jahreshälfte für den VW-Konzern finanziell deutlich vorwärts, wenngleich sich im zweiten Vierteljahr bereits wieder Ermüdungserscheinungen bemerkbar machten. Der Umsatz in den ersten sechs Monaten verbesserte sich um gut zehn Prozent auf 108,8 Milliarden Euro. Der operative Gewinn legte gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 10,3 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro zu.

Dabei machte sich auch schon das von Konzernchef Martin Winterkorn Mitte 2014 angekündigte und inzwischen in Gang gesetzte Sparprogramm bemerkbar. Dessen Effekt im ersten Halbjahr bezifferte VW-Finanzvorstand Dieter Pötsch mit einer „sichtbaren dreistelligen Millionensumme“.

Mit zu den guten Finanzdaten trugen die Ertragsperlen Porsche und Audi bei. Die Ingolstädter VW-Tochter brachte in der ersten Jahreshälfte knapp 902 400 Autos an den Mann – 3,8 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Die Erlöse kletterten den VW-Angaben zufolge um 3,1 Milliarden auf 29,8 Milliarden Euro. Und der operative Gewinn nahm aufgrund des Absatzzuwachses und „positiver Währungseffekte“ um 9,1 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro zu. Audi legt heute detaillierte Zahlen vor. Seite 2 und 7