Titting
Weniger Übernachtungen und Ankünfte

29.01.2010 | Stand 03.12.2020, 4:18 Uhr

Winterruhe: Nach einer nicht gerade gut verlaufenden Saison 2009 mit Rückgängen sowohl bei den Gästeankünften als auch bei den Übernachtungen hoffen die Touristiker, dass es heuer wieder aufwärts geht. - Foto: gfs

Titting (EK) Nach mehreren Jahren des Wachstums hat der Landkreis Eichstätt im Sommerhalbjahr 2009 Rückgänge bei Gästeankünften und Übernachtungen hinnehmen müssen. Dies machte der Tourismusreferent des Kreises, Christoph Würflein, deutlich.

Vor den Mitgliedern des Tourismusausschusses des Landkreises führte Würflein dies vor allem auf den Rückgang im Bereich Tagungen und Geschäftsreisen zurück. Grund sei die aktuelle Rezession als Folge der weltweiten Finanzkrise, deren volles Ausmaß sich wohl erst 2010 zeigen werde. Würflein zeigte sich jedoch vorsichtig optimistisch: "Im Bereich des Erholungstourismus kann der Landkreis Eichstätt die Rezession wahrscheinlich teilweise kompensieren, da sich vor dem Hintergrund der Krise eine Tendenz zum Urlaub im eigenen Land abzeichnet."

So seien 2009 Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg die wichtigsten Quellmärkte für die Tourismusregion gewesen. Die Zahlen konkret: Mit 260 770 Gästeankünften zwischen Mai und Oktober 2009 muss der Landkreis Eichstätt einen Rückgang um 4,3 Prozent verkraften. Die Übernachtungen gingen um 7,6 Prozent zurück.

Der Vergleich mit benachbarten Landkreisen zeigt, dass vor allem solche von Rückgängen betroffen waren, die einen überproportionalen Anteil von Geschäfts- und Tagungsreisen haben (Landkreis Roth minus sieben Prozent, Landkreis Donau-Ries minus 8,4 Prozent, Landkreis Neuburg-Schrobenhausen minus 12,1 Prozent). Der Kreis Eichstätt stehe aber nach den absoluten Zahlen im Vergleich zu den benachbarten Landkreisen immer noch hervorragend da. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von nur zwei Tagen zeige, dass man bei den Übernachtungszahlen stärker verloren habe, hier seien es 7,6 Prozent weniger Übernachtungen als in der Sommersaison 2008.

"Die Herausforderungen der nächsten Jahre werden der Landkreis Eichstätt und der Naturpark Altmühltal nur dann erfolgreich bewältigen können, wenn weiterhin konsequent an der Profilierung der Tourismusregion und an der Qualität des touristischen Angebots gearbeitet wird", schwor Christoph Würflein die Mitglieder des Tourismusausschusses auf die Zukunft ein. Neben der Förderung der klein- und mittelbetrieblichen Anbieterstruktur setzt Würflein die Weiterentwicklung moderner Vertriebs- und Kommunikationswege – Stichwort web 2.0 – auf die Agenda dieses Jahres.

Im Anschluss bewilligte der Tourismusausschuss das Naturparkprogramm 2010 mit Zuschussanträgen der Gemeinden, Vereine und des Landkreises für Landschaftspflege- und Erholungsmaßnahmen. Der gesamte Zuschussbedarf beträgt 2010 rund 100 000 Euro, dabei geht es um Projekte wie die Instandsetzung von Wanderwegen oder Bootsaustiegen oder um Freischneide- und Entbuschungsmaßnahmen von Trockenrasenflächen.

Über den Umbau des Informationszentrums Naturpark Altmühltal in Eichstätt referierte Ausstellungsplaner Dr. Rainer Tredt, bevor Christoph Würflein den Tourismusausschuss über die von ihm geleitete Expertengruppe Tourismus der Initiative Regionalmanagement Ingolstadt e.V. informierte.

Er hob hervor: " Bei der Region Ingolstadt handelt es sich um keine touristischen Destinationen im herkömmlichen Sinne." Die Expertengruppe setze nicht auf die Schaffung einer völlig neuen Vermarktungseinheit, sondern wolle bestehende touristische Marken wie den Naturpark Altmühltal oder das Hopfenland Hallertau für das Standortmarketing nutzen.

Für 2010 ist wieder ein gemeinsamer Auftritt der Region, ihrer touristischen Destinationen sowie der Firma Audi auf der Berliner Tourismusmesse ITB geplant. Mit nach Berlin soll eine Neuauflage des "Tourenbuchs" gehen, mit dem die Regionalinitiative 2008 erstmals öffentlich touristisch in Erscheinung trat. Audi plane zudem den Versand der Broschüre an alle Neuwagenabholer, geschätzt 35 000 im Jahr, freute sich Christoph Würflein. Für die Stärkung des Binnentourismus, ebenfalls ein wichtiges Ziel der Expertengruppe Tourismus, sei eine regionale Radtourenkarte angedacht.