Schernfeld
Waldbauern ziehen nach Preith

Versammlung der Forstbetriebsgemeinschaft: Neubau wird ein "Meilenstein in der FBG-Geschichte"

26.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:36 Uhr

Holz geht auf dem Jura so schnell nicht aus – wie zahlreiche Lagerstellen (im Hintergrund Wachenzell) – zeigen. - Foto: smo

Schernfeld/Eichstätt (EK) Die Forstbetriebsgemeinschaft Eichstätt (FBG) will noch in diesem Jahr die Räume am Residenzplatz in Eichstätt verlassen und einen Büroneubau im Gewerbegebiet Preith, Gemeinde Pollenfeld, errichten. Das wurde bei der Jahresversammlung bekannt.

Geschäftsführer Ludwig Schön bezeichnete die neue Geschäftsstelle für die über 2100 Mitglieder, die noch im Jahr 2015 in Holzbauweise im Gewerbegebiet in Preith entstehen soll, als „Meilenstein in der Geschichte der FGB“.

Johann Stadler als Interessenvertreter der Waldbesitzer bezog sich auf den gesetzlich verankerten Grundsatz „Wald vor Wild“ und ging selbstbewusst auf den von der Regierung von Oberbayern verfügten Abschuss einer Mufflonherde im Bereich Kösching ein. Die FBG habe auf einstimmigen Beschluss des Vorstands ihre Mitgliedschaft im Bayerischen Jagdverband beendet, so Stadler. Doch er fand auch versöhnliche Worte: „Gott sei Dank kann man mit den meisten Jägern sachlich über gemeinsame Berührungspunkte, Interessen und auch Probleme reden. Das nächste Vegetationsgutachten steht an, das sollten wir mit Vernunft gemeinsam angehen. Ohne die Grundstücksbesitzer sehe ich allerdings keinen gangbaren Weg.“ Eine Entscheidung der Regierung werde akzeptiert, so Stadler.

Die Versammlung ist ein Pflichttermin für zahlreiche Land- und Forstwirte, Politiker sowie Behördenvertreter. So war der Saal des Schernfelder Hofes wiederum bis auf den letzten Platz besetzt, als Stadler die zweieinhalbstündige Versammlung eröffnete und stellvertretende Landrätin Rita Böhm, Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel, Else Greßmann als Leiterin des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ingolstadt, sowie Schernfelds Bürgermeister Ludwig Mayinger um ein Grußwort bat. Greßmann lobte die Leistungsfähigkeit der FBG, die eine maximale Ausschöpfung der Förderung zum Umbau der Wälder möglich mache, und warb für mehr Wertschätzung des Rohstoffes Holz durch die Landwirte selber.

Durchwegs positive Zahlen konnte Geschäftsführer Ludwig Schön vorlegen (siehe eigenen Bericht). Zum Thema „Nachhaltig leben – Leben wie ein Baum“ sprach der Abt der Benediktinerabtei Plankstetten, Beda Maria Sonnenberg. Dabei gelang es ihm, kurzweilig den Zuhörern den Begriff der Nachhaltigkeit, der ja aus der Forstwirtschaft stammt, auch aus philosophischer Sicht nahezubringen. Der Wald zwinge zu einer Haltung, die man Demut nennt, so Sonnenberg. „Wer im Wald arbeitet, macht keinen schnellen Gewinn, sondern sorgt für seine nachfolgenden Generationen.“ Die geplante Verabschiedung von Michael Strixner, dem jüngst ausgeschiedenen Bereichsleiter Forsten des Landwirtschaftsamtes in Ingolstadt, musste ausfallen, da Strixner verhindert war.

Sein Nachfolger Roland Beck nutzte die Gelegenheit, sich vorzustellen und warb für ein besseres Miteinander zwischen den verschiedenen Interessengruppen im Wald. Vorsitzender Johann Stadler bedankte sich bei Norbert Benzinger aus Pfahldorf, der 48 Jahre lang Obmann der FBG gewesen war, und bezeichnetet ihn als „Pionier in Sachen bäuerlicher Waldbau“. In seiner Zeit als Obmann sei die Mitgliederzahl von zwei auf 34 Waldbauern aus Pfahldorf gestiegen.