Nassenfels
Nassenfels bekommt neues Baugebiet

Marktrat gibt Startschuss für Bauleitplanung - Dorferneuerung in Meilenhofen

22.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:55 Uhr
Im Norden von Nassenfels, oberhalb des Wohngebiets "Bei der Klaus", soll ein neues Baugebiet ausgewiesen werden. Nachdem die Grundstücksverhandlungen abgeschlossen sind, leiteten die Räte in ihrer jüngsten Sitzung die Bauleitplanung für das "Hallfeld" in die Wege. −Foto: Funk

Nassenfels (EK) Die Nassenfelser Markträte starteten nach Abschluss der Grundstücksverhandlungen mit den Eigentümern die Bauleitplanung für ein neues Baugebiet. Darauf einigte sich das Gremium in seiner jüngsten Sitzung.

Das neue Wohngebiet - welches den Namen "Hallfeld" bekommt - wird im Nordosten von Nassenfels an das Wohngebiet "Bei der Klaus" anschließen. Nun steht die Auswahl eines Architekten und eines Ingenieurbüros an, bevor die weiteren Schritte folgen. Bereits im Vorfeld habe Bürgermeister Thomas Hollinger im Landratsamt und direkt vor Ort abgeklärt, dass es zu keinen Problemen wegen der in der Nähe befindlichen Schreinerei beziehungsweise durch den gemeindlichen Bauhof kommen könne.

Über die Umgestaltung des Ortskerns von Meilenhofen berichtete anschließend der beauftragte Ingenieur Marcus Kammerer aus Donauwörth. So gab es ein Gespräch mit dem Amt für ländliche Entwicklung, in dem mögliche staatliche Förderungen besprochen wurden. Grundsätzlich bestehe die Option, die Maßnahme im Rahmen einer kleinen Dorferneuerung umzusetzen und hierfür einen Zuschuss in Höhe von etwa 50 Prozent zu erhalten.

Die Herausforderung hierbei sei, dass eine Bewerbung erforderlich ist und diese mit allen anderen beim Freistaat eingehenden Bewerbungen verglichen und bewertet wird. Hierbei spiele auch die finanzielle Leistungsfähigkeit der Kommune eine Rolle. Da Nassenfels grundsätzlich gut situiert sei, machte Kammer den Räten wenig Hoffnung, hier zum Zuge zu kommen. Erhalte der Markt Nassenfels über diesen Weg keinen Zuschuss, könne es eine anderweitige Förderung wie beispielsweise über eine "einfache Dorferneuerung" geben. Deshalb beschlossen die Räte, das erforderliche Bewerbungsverfahren zu starten. Eine Einbeziehung der Bevölkerung legte das Gremium auch gleich fest: In naher Zukunft soll ein öffentlicher Termin hierzu stattfinden. Bei diesem Treffen betrachten die Anwesenden zugleich das Meilenhofener Waaghäuschen und gegebenenfalls auch das Grundstück gegenüber dem Soldatenfriedhof in Zell an der Speck. Da dieses Verfahren sehr viel Zeit und Abstimmungen benötigt, sei davon auszugehen, dass erst im Jahr 2019 die Umsetzungen beginnen.

In der Sitzung lehnte das Gremium gleich zwei Bauangelegenheiten ab: Zum ersten beantragte die Danner GbR die nachträgliche Genehmigung einer Garagenhöhe und die Höhenlage eines Stellplatzes. Der ursprüngliche Bauplan wurde im Freistellungsverfahren eingereicht. Im Nachgang habe sich nun jedoch herausgestellt, dass die vereinbarten Maße so nicht eingehalten wurden; deshalb stellten die Eigentümer nun diesen Antrag, welcher jedoch noch nicht vollständig sei. So seien die Abstandsflächen nicht ausreichend.

Bei der zweiten Absage ging es um einen Antrag von Martina Plapperer, die im elterlichen Anwesen an der Schulstraße ein Wohnhaus mit 15 Wohneinheiten errichten möchte. Hier sahen die Räte zwei große Probleme: Zum einen seien mit fünf geplanten Stellplätzen deutlich weniger eingeplant als von der gemeindlichen Stellplatzsatzung gefordert werden (30 Stück). Zum anderen ist die Zufahrt über einen Feldweg geplant, welche nicht als Ortsstraße ausgelegt ist. Da es sich hierbei um den Ortsinnenbereich handelt und kein gültiger Bebauungsplan vorliegt, ist die Genehmigungsbehörde das Landratsamt. Brandschutz, Abstandsflächen und Ähnliches werden dort geprüft. Die Verwaltung hatte im Vorfeld den Antrag begutachtet und den Räten empfohlen, ihn nicht zu befürworten - was dann auch einstimmig geschah.

AUS DER SITZUNG

In Nassenfels leben per 31. Dezember 2017 2210 Bürger . Dies sind zehn weniger als im September. Einzeln gliedern sie sich auf in: Nassenfels 1245 Personen (30. September 2017: 1246), Wolkertshofen 468 (471) und Meilenhofen/Zell an der Speck 497 (503).

Zwei Baupläne wurden im Freistellungsverfahren eingereicht. Zum einen von Hubert Husterer zur Errichtung eines Wintergartens in den Gartenäckern in Wolkertshofen, zum anderen beabsichtigen Jürgen und Giovana da Costa Grell in Zell an der Speck die Errichtung eines Einfamilienhauses im neuen Baugebiet "Am Hertl II".

In Bezug auf die mögliche Einrichtung von Vorverkaufsstellen für den Regionalen Gemeinschaftstarif einigten sich die Räte darauf, dass der Markt sich hieran nicht beteiligt. Es werde nicht davon ausgegangen, dass Nutzer der Busverbindungen sich im Vorfeld an eine zentrale Stelle begeben, um dort eine Fahrkarte zu kaufen, wenn es die Möglichkeit direkt beim Busfahrer gibt. | fkd