Dollnstein
Musik ohne elektronischen Schnickschnack

25.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:30 Uhr
Einfühlsam und authentisch: Mallets & friends bei ihrem umjubelten Auftritt in Dollnstein. −Foto: Foto: Mayer

Dollnstein (max) Es sieht so mühelos aus: Vier Schlägel tanzen über Metallplatten.

Vibraphonist Bernhard Reitberger jongliert und laviert die Töne mit seinen Mallets, und die Musiker werfen sich gegenseitig die Themen zu. Mallets & friends gastierten beim Arbeitskreis Kultur in Dollnstein.
Mit welcher Feinheit und Ausgereiftheit man dieses "einfache" Instrument spielen kann, das zeigte der Neuburger, der in der Region zum Inbegriff der wirbelnden Schlägel geworden ist, mit seiner Formation in meisterhafter Weise: ohne elektronischen Schnickschnack und von daher absolut authentisch. Traumwandlerisch überschreiten sie dabei immer wieder alle erdenklichen Stilgrenzen. Mit unerhörter Spielfreude präsentierten Mallets & friends Jazz in all seinen Facetten. Am Saxophon brillierte Christof Zoelch, Ted Matschi spielte den Bass und Walter Bittner zeigte am Schlagzeug eindrucksvoll, warum er auf eine langjährige, internationale Konzerttätigkeit mit professionellen, internationalen Künstlern und Bands zurückblicken kann. Er begleitete Weltstars wie Bob Mintzer, Chico Freeman, Sheila Jordan oder Randy Brecker. Über allem schwebte die wunderbar weiche Stimme von Angelina Siegert, die sich in dem Männerensemble bestens zu behaupten wusste. Mal soulig angehaucht, dann wieder fordernd, aber nie aufdringlich, klang sie wohltuend und erntete für ihren gefühlvollen Sound und für ihre sinnlichen Balladen Begeisterungsstürme des zahlreichen Publikums.
Ihr Repertoire, das sich aus Eigenkompositionen, aber auch aus Adaptionen zusammensetzte, bestach durch percussive Grooves, dann wieder lyrisch-verträumte Melodielinien bei balladenartigen Swing-Stücken und blühend-farbigen Harmonien. Berühmte Jazzkompositionen und einfühlsame brasilianische Werke rundeten das musikalische Bild des gelungenen Konzertabends ab.
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