Morsbach
Gemeinsam für die Vielfalt

Bei Tittinger Hegeschau appellierte Fritz Gutmann an Jäger und Jagdgenossen zur Zusammenarbeit

29.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:24 Uhr

Im Gespräch bei der Tittinger Hegeschau: Hegeringleiter Fritz Gutmann, Jagdkönigin Elena Loderer und der Vize-Vorsitzende des Jägervereins, Thomas Muhr. - Foto: Rudingsdorfer

Morsbach (EK) Bei der Hegeschau der Hegegemeinschaft Titting in Morsbach erinnerte der Vorsitzende Fritz Gutmann an den Sinn einer Hegeschau. Es gehe dabei nicht nur um das Ausstellen von Trophäen, sondern auch um einen intensiven Austausch zwischen Jägern und Jagdgenossen.

Natürlich dürfe sich jeder Jäger über einen "guten, reifen Bock" freuen. Aber das Gespräch sei auch wichtig, um gemeinsame Ziele besser verwirklichen zu können. Eines der Hauptziele von Jägern und Landwirten solle Gutmann zufolge sein, dem Artenschwund durch die Förderung der Biodiversität entgegenzuwirken. So sieht Gutmann auch durch den Wegfall der Fichte eine Chance, die Artenvielfalt im Wald durch den Anbau breitgefächerter Baumarten voranzubringen.

Hierbei stünden allerdings die Jäger in der Pflicht, die Waldbauern bei ihren Bemühungen beim Waldumbau durch Schwerpunktbejagungen in Verjüngungsflächen zu unterstützen. Die Waldbesitzer forderte der Hegeringleiter auf, nicht mehr benötigte Schutzzäune abzubauen, damit diese Flächen dem Wild wieder zur Verfügung stünden.

Gutmann führte noch an, dass auch Landwirte durch verschiedene Kulap-Programme, beispielsweise durch das Anlegen von Wildäsungsstreifen an Waldrändern, die Möglichkeit hätten, die Verbissbelastung im Wald zu mindern. Er informierte darüber, dass es einen Wildlebensraumberater im Landwirtschaftsamt gibt, der die Landwirte über solche Maßnahmen kostenlos unterrichtet. Thomas Muhr, stellvertretender Vorsitzender des Jagdschutz- und Jägervereins Eichstätt, stellte das Jahresprogramm des Vereins vor und bat die Anwesenden, den Vorstand durch die Teilnahme an den verschiedenen Veranstaltungen zu unterstützen. Muhr verwies darauf, dass sich Interessierte auf der Internetseite der Kreisgruppe über die Aktivitäten informieren könnten.

Förster Peter Wohlfahrt stellte in einem lebendig gestalteten Vortrag den Baum des Jahres, die Fichte, vor. Dabei zeigte er das frühere, natürliche sowie das heutige Verbreitungsgebiet der Fichte auf. Wohlfahrt merkte an, dass die Fichte im Jura nur auf "allerbesten Böden eine Überlebenschance hat" und auch nur dort, wenn sie nicht in Reinbeständen angebaut würde.

Wohlfahrt appellierte an die anwesenden Waldbesitzer nicht darauf zu warten, bis die Fichte aufgrund der ihr als Lebensraum nicht ausreichenden Standorte und des Klimawandels als Baumart ausfällt, sondern schon jetzt mit dem Umbau des Waldes zu beginnen, was auch Gutmann als Hegeringleiter in seiner Ansprache aufgegriffen hatte.

Die bayerische Jagdkönigin Elena Loderer informierte über die vielen Unternehmungen, der in der Kreisgruppe Eichstätt organisierten Jungjägerschaft und bedankte sich bei den Revierinhabern für die Unterstützung. Loderer warb dafür, dass sich auch die erfahrenen älteren Jäger an den Veranstaltungen aktiv beteiligen sollten, damit die Jungen von den Erfahrungen der Alten und die Alten von den neuen Ideen der Jungen profitieren können. Die Jagdhornbläsergruppe rundete den Abend mit Jagdsignalen ab.