Marienstein
Menschen sind nicht ersetzbar

Theater der Schule: Jugendliche entwickelten eigenes Stück

30.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:29 Uhr

Marienstein (zba) Die Vorstellung, dass ein persönlicher Roboter einem alle lästigen Arbeiten abnimmt, und sogar als Spielkamerad dienen kann, ist sicherlich für die meisten Menschen sehr reizvoll. Diese Vision haben die Schülerinnen und Schüler der beiden neunten Klassen der Schule Marienstein in einem Theaterstück thematisiert.

Die Story hatten die Jugendlichen selbst entwickelt. Die Aufführung fand beim Elternsprechtag statt.

Das Stück erzählt die Geschichte einer fiktiven Gesellschaft in der Zukunft. Die Menschen erleichtern sich das Leben, indem sie alltägliche Aufgaben an einen persönlichen Roboter abgeben. Die sind mal Spielkamerad, mal Babysitter oder bedienen die Gäste im Café. Auch bei Krankheiten hilft ein Roboter – zumindest im Stück der Schüler. Er soll im Auftrag einer der Menschen ein teures Medikament beim Apotheker stehlen.

Doch der Roboter wird bei seinem Überfall vom Apotheker überrascht und schaltet sich nach einer kurzen Flucht selbst ab. Zwei seiner Robotergesetze stehen in diesem Fall – wenn es nach den Schülern der Schule Marienstein ginge – im Widerspruch: Ein Roboter darf den Menschen nicht schaden, aber er muss ihnen auch gehorchen. Ein Dilemma. Denn dass der Roboter kriminell wird, weil einer der Menschen das von ihm verlangt – um damit seiner Frau zu helfen – kann nicht der Sinn der Sache sein. Aber die Bewohner der Stadt verzeihen dem Menschen, der den Roboter beauftragt hatte, schnell und bieten ihm Hilfe an. Eine Frau kommt schließlich zur Einsicht: Manchmal muss man einfach miteinander reden, so lässt sich selbst ein Dilemma lösen. Am nächsten Tag beginnt für alle wieder der Alltag, nur dass sie ihre Aufgaben ohne ihre Roboter erledigen, indem sie miteinander sprechen und sich gegenseitig unterstützen.

Mit der Geschichte vermittelten die Schüler, dass die Menschen manche Probleme eben nur selbst lösen können. Dazu müssten sie sich gegenseitig zuhören und mitfühlen: echte, menschliche Gefühle zeigen eben. Der Mensch ist durch nichts zu ersetzen, so die Botschaft des Stücks.

Die Geschichte haben sich die Schüler selbst ausgedacht und auch Kostüme und Bühnenbild entstanden in Eigenproduktion der Jugendlichen. Die Klassen eins bis acht waren mit kurzen Beiträgen ebenfalls an der Aufführung beteiligt. Schulleiter Josef Punz lobte die Akteure für ihren Mut, vor großer Versammlung aufzutreten. Er betonte, dass in der dem Kinderdorf angegliederte Schule die soziale und emotionale Entwicklung der Schüler und die Wertevermittlung wesentliche Elemente seien. Die Projektleiter Wilhelm Schütz und Silvia Fischer verfolgen mit dieser „ebenso wie mit allen vorausgegangenen Theaterproduktionen an der Schule im Sinne der Theaterpädagogik das Ziel der Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler“.