Kipfenberg
Weitere Windräder genehmigt

Firma Primus positioniert eine Anlage neu – Störung von Richtfunk nicht zu erwarten

21.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:13 Uhr

Ein Postkartenidyll: Der Marktplatz von Kipfenberg mit der Burg im Hintergrund - Foto: mme

Kipfenberg (EK) Wieder einmal beschäftigte sich der Kipfenberger Gemeinderat mit Windkraftanlagen. Jetzt wurden weitere Anlagen genehmigt.

Bereits am 22. Mai hatte das Gremium beschlossen, für zwei Windenergieanlagen (WEA) in der Gemarkung Hirnstetten, deren Bau die Firma Primus Energie GmbH beantragt hat, das gemeindliche Einvernehmen zu erteilen. Für weitere zwei Anlagen wurde der Beschluss zurückgestellt, für zwei Anlagen konnte sich der Gemeinderat gar nicht anfreunden. Bei einem Windrad mit der Bezeichnung WEA 3 wurde die Erteilung des gemeindlichen Einvernehmens von einer Nichtstörung der Richtfunkverbindung, die Hirnstetten mit Internet versorgt, abhängig gemacht.

Nun wurde von Primus der Antrag bei der Bauaufsichtsbehörde gestellt, das Bauvorhaben auf dem gleichen Grundstück nach Südosten zu verschieben. Aufgrund dieser Tatsache, so Bürgermeister Christian Wagner, haben sich die Voraussetzungen hinsichtlich der Erteilung des gemeindlichen Einvernehmens geändert. Im Verwaltungsverfahren sei Gleiches grundsätzlich gleichzubehandeln. Das bedeute, erläuterte Wagner, der Zurückstellungsgrund der WEA 3 sei nicht mehr gegeben. Hinsichtlich der Internetverbindung von Hirnstetten habe die Betreiberfirma MVOX zwischenzeitlich dem Landratsamt schriftlich bestätigt, dass durch die Errichtung der Windenergieanlagen WEA 5 und WEA 3 keine Einschränkungen eintreten werden. Der Marktgemeinderat erteilte daher einstimmig sein Einvernehmen auch zur Errichtung von WEA 3 unter der Voraussetzung, dass die bestehende Richtfunkverbindung nicht gestört werde.

Der Stadtrat von Beilngries hat im Juni beschlossen, seinen Teilflächennutzungsplan „Windkraft“ in der Flächenauswahl abzuändern und die erneute Öffentlichkeitsbeteiligung sowie die erneute Behördenbeteiligung durchzuführen. Es werden zwei weitere Konzentrationszonen ausgewiesen, erläuterte Wagner. Die Ausweisung westlich von Grampersdorf befinde sich nunmehr direkt an der Gemeindegrenze Kipfenbergs. Gemeindliche Belange seien zwar nicht betroffen. Bedenken oder Anregungen sollten, so Wagner, aufgrund der Änderung angezeigt werden. Mit dem Gebiet WM der Stadt Beilngries, das an das Gebiet WD des Marktes Kipfenberg anschließt, sei eine Umzingelung von Ortsteilen der Marktgemeinde zu befürchten. Diese Ansicht unterstrich Corinna Batz.

„Alle wollen die Energiewende. Wenn es aber um die Errichtung von Windkraftanlagen in der Umgebung geht, wehrt sich jeder dagegen. Leut‘, so kann es nicht gehen“, sagte Anton Haunsberger. Der Marktgemeinderat beschloss jedoch mit einer Gegenstimme, Bedenken oder Anregungen gegen das Beilngrieser Vorhaben vorzubringen.

Die Gemeinde Denkendorf weist zwei Sondergebiete für Windenergie aus. Eine Fläche im Nordosten des Gemeindegebietes der Nachbargemeinde zum Schutz von sechs Bestandsanlagen und eine Fläche im Südosten mit knapp 500 Hektar sollen als Sondergebiete Windenergie ausgewiesen werden. Gemeindliche Belange seien nicht betroffen, Bedenken oder Anregungen vorzubringen sei nicht angezeigt, so Wagner. Dem Sachvortrag schloss sich der Marktgemeinderat einstimmig an.