Jörg
Umstellung auf Westmark in der ehemaligen DDR: Erinnern Sie sich?

30.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:08 Uhr

Jörg Fickert (43), Orthopädietechniker. Er lebte 1990 in Eppendorf (Erzgebirge), seit 2001 wohnt er im Landkreis Eichstätt: „Ich war froh, die Ostmark loszuwerden. Eine erste Investition war ein gebrauchter Opel aus dem Westen.

Da bin ich auf die Schnauze gefallen. Das Auto war frisch lackierter Schrott.“

Marlen Seurich-Nar (33) mit Ria und Liesl, Studentin aus Schernfeld. Sie lebte 1990 in Dresden und kam 2005 in den Westen: „Ich war damals gerade acht Jahre alt. Die Währungsumstellung und der Umtausch von Ost- in die D-Mark diente meinen Eltern vor allem als Grundstock in die berufliche Selbstständigkeit.“

Ralf Pape (52), Fahrdienstleiter. Er lebt seit 1992 in Dollnstein: „Wir lebten damals als junge Familie auf Rügen. Beim Umtausch der Ostmark in D-Mark brach bei uns eigentlich keine Euphorie aus. Wir gingen nicht groß einkaufen, sondern legten den Ertrag zur Seite und investierten erst bei Bedarf.“

Sandra Schlag (36), Lehramtsanwärterin. Seit 2001 wohnt sie in Kipfenberg: „Die Währungsunion habe ich als Kind in Halle an der Saale mitbekommen. Ich spürte bei meinen Eltern und der Verwandtschaft keine große Begeisterung, sondern eher Unsicherheit. Die erste Großanschaffung war ein Farbfernseher.“

Helmut Schumann (60), Architekt aus Strausberg (Brandenburg). Er pflegt seit DDR-Zeiten enge Kontakte zu Eichstätt: „Die Währungsunion war für uns sehr angenehm, da wir mit der D-Mark gleichberechtigt mit dem Westen waren. Wir tätigten aber direkt nach der Umstellung keine größeren Investitionen.“ zba