Ingolstadt (DK) Wer derzeit auf der Suche nach einem gut dotierten Posten ist, sollte schnellstens die Internetseite von Media-Saturn-Minderheitsgesellschafter Erich Kellerhals aufrufen. In einer dort veröffentlichten Stellenanzeige sucht er einen Nachfolger für Media-Saturn-Chef Horst Norberg.
Letzterer scheide „demnächst“ aus dem Unternehmen aus und begebe sich in den Ruhestand, heißt es da.
Eine öffentliche Stellenanzeige für ein 65 000-Mitarbeiter-Unternehmen? Nicht nur ungewöhnlich, sondern ein Affront gegenüber Norberg, dessen Vertrag offiziell noch bis Ende 2015 läuft. Vor allem aber gegenüber dem Media-Saturn-Mehrheitseigner, der Düsseldorfer Metro AG, mit der Kellerhals seit Jahren um die Macht beim Ingolstädter Elektroriesen streitet. Das Skurrile: Kellerhals kann über den Chefposten gar nicht alleine entscheiden – wie er selbst in seiner Anzeige zugibt.
Sein offensichtliches Anliegen: Bloß kein Metro-Mann für den Job: „Die Metro AG hat wenige Mitarbeiter mit entsprechender Erfahrung über die Vorteile von einer Organisation mit zentralen und dezentralen Strukturen“, heißt es.
Laut Media-Saturn-Pressestelle sei es „nicht ungewöhnlich, dass die Vorbereitungen für die Nachbesetzung einer solchen Position mit einem entsprechenden Vorlauf beginnen“. Bei der Metro wollte man dazu lieber gar nichts sagen.
