Hofstetten
Viele kleine Schritte

Beim Klimatag der Diözese Eichstätt in Hofstetten ging es um Maßnahmen im Alltag

24.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:08 Uhr

Der Klimaschutzbeauftragte Bernd Grünauer bei seinem Vortrag. - Foto: Weber

Hofstetten (lmw) Viel Input für die Umweltbeauftragten der Diözese: Vom richtigen Lüften je nach Jahreszeit bis hin zur Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen konnten sich die etwa 30 Teilnehmer des Energie- & Klimatages am vergangenen Samstag informieren.

Organisiert vom Klimaschutzmanager der Diözese Eichstätt, Bernd Grünauer, soll der Klimatag im Pfarrhof Hofstetten die Kirchenpfleger des Bistums, vor allem diejenigen, die das Amt des Umweltbeauftragten in ihrer Kirchengemeinde übernehmen, in Energie- und Umweltfragen schulen. Die Fachtagung ist so Teil der 2012 gestarteten "Initiative 2030" des Bistums, wie dessen Umweltbeauftragte Lisa Amon berichtet.

Die Diözese hat sich dabei zum Ziel gesetzt, bis 2030 den CO2-Ausstoß um 50 Prozent bezogen auf das Jahr 2010 zu reduzieren. Ein Ziel, zu dessen Umsetzung auch die örtlichen Kirchenstiftungen benötigt werden. Da die Kirchenstiftungen aber rechtlich unabhängig seien, könne die Diözese in puncto Umweltschutz nur beratend auf diese einwirken, so Amon. Schulungen wie am Klimatag sind somit nötig.

So stellt Bernd Grünauer bei seinem Impulsreferat den Kirchenpflegern eine Vielzahl von Maßnahmen vor, die zu einem umwelt- und klimaverträglichen Wirtschaften in den Kirchengemeinden beitragen können: "Viele kleine Schritte führen zum Ziel", ist sich Grünauer sicher. Die meisten dieser Schritte seien "ohne Geld in die Hand zu nehmen" realisierbar. So berichtet Bernd Grünauer etwa von Einsparungen, die nur durch das richtige Einstellen der Heizung in den Kirchengebäuden erzielt werden können. Auch das Absenken der Raumtemperatur habe einen großen Effekt: "Ein Grad weniger bedeutet Energieeinsparungen von sechs bis zehn Prozent". Ein weiterer Punkt sei das Belegungsmanagement der Gemeinschaftsräume der Kirchen. Indem Veranstaltungen auf gleiche Wochentage gelegt würden, werde es zum Beispiel möglich an einigen Tagen die Heizung ganz abzuschalten.

Grünauer erinnerte auch an wohlbekannte Maßnahmen, die zu einer Verringerung der Energiekosten führen können: Stoßlüften statt Kipplüften etwa, oder Geräte nicht auf Stand-by laufen zu lassen. Auch wenn viele dieser Maßnahmen im Privaten schon realisiert würden, herrsche bei kirchlichen Gebäuden noch zu oft die Einstellung "Ist ja nicht meins" vor. Ein Einstellungsproblem, dem die Kirchenpfleger entgegentreten sollten. So empfiehlt Grünauer den Kirchenpflegern, auch Pfarrgemeinderäte, Mesner oder Gruppenleiter als "Energiedetektive" einzusetzen. Sie könnten bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit prüfen, ob etwa alle Lichter zum Schluss ausgeschaltet werden.

Im Anschluss an Grünauers Vortrag stellte der Bürgermeister des Marktes Hohenburg, Florian Junkes, ehemaliger Energieberater und Sachverständiger für Photovoltaikanlagen, Energiesparmöglichkeiten durch Photovoltaikspeicher und Elektromobilität vor. Mit viel Freude berichtete er etwa von der Anlage im Eigenheim: "Ich mache meinen Kaffee in der Früh mit dem Solarstrom von gestern." Mit einigen Rechenbeispielen räumte er mit "Märchen vom teuren Elektroautofahren" auf.

In eine thematisch andere Richtung ging der Vortrag des Laborleiters des Analytik Instituts Rietzler, Roland Auernheimer. Er sprach über Legionellen in der Hausinstallation. Legionellen sind kleine Stäbchenbakterien. Sollten sie in erhöhter Konzentration im Trinkwasser auftreten, können sie über Inhalation Krankheiten auslösen. Für die Kirchenpfleger insofern interessant, als dass oftmals auch Kindergärten mit Duschen ausgestattet sind.

Zum Abschluss der Fachtagung lieferte der Architekt des Bischöflichen Bauamtes, Werner Hausmann, einen Erfahrungsbericht zur neuen Holzhackschnitzelheizung im Kloster Rebdorf. So berichtete er über Hürden bei der Standortfindung, aber auch über positive Erfahrungen, die man mit den beiden tagwasserdichten hydraulischen Bunkerdeckeln mache. Die Holzhackschnitzel darin bleiben trocken, so kann aus ihnen möglichst viel Wärmeenergie gewonnen werden.