Erkertshofen
Antoniuskapelle ist generalsaniert

Beim Jubiläumsgottesdienst der Limesschützen Erkertshofen am Pfingstsonntag wird der Bau gesegnet

21.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:16 Uhr

An der Antoniuskapelle kann wieder Gottesdienst gefeiert werden. Nach dem schweren Brand im vergangenen Jahr wird Pfarrer Johannes Trollmann der generalsanierten Kapelle am Pfingstsonntag den kirchlichen Segen erteilen. - Foto: jow

Erkertshofen (jow) Am Pfingstsonntag um 9 Uhr wird nach dem Abschluss der Generalsanierung erstmals wieder ein Gottesdienst an der beliebten Antoniuskapelle gefeiert. Nach dem Brand im Juli 2014, der die komplette Innenausstattung zerstört und die Kapelle stark beschädigt hatte, wird nun beim Jubiläum der Limesschützen Pfarrer Johannes Trollmann der Kapelle den kirchlichen Segen erteilen.

Nach dem Brand musste der gesamte Putz und Steinboden entfernt werden. Das schwere Eisengitter hatte es verzogen. Auch die Fenster in der Kapelle mit ihrer Bleiverglasung wurden vollständig zerstört und mussten erneuert werden. Der neue Altar sowie je eine neue große Marien- und Josefsfigur wurden vom Eichstätter Bildhauer Raphael Graf geschaffen. Das neue Altarbild mit dem Heiligen Antonius, die Fassungen des Altares und der Figuren sowie die gesamten Malerarbeiten im Innen- und Außenbereich hat der Ingolstädter Kirchenmaler Bernd Pfaller übernommen. Der Boden im Innen- und Außenbereich sowie eine neue Trittstufe wurde von der heimischen Firma Peter Templer verlegt. Besonders zu erwähnen ist auch die große ehrenamtliche Mitarbeit der Pfarrangehörigen.

Die erste Antoniuskapelle wurde 1712 im Wald bei Erkertshofen gebaut. 1780 wurde sie nach unausgesetzten Bitten vieler Verehrer des Heiligen Antonius ergänzt, renoviert, mit einem Altar versehen und 1785 benediziert. Auf vielfachen Wunsch der Gläubigen hat 1876 Bischof Franz Leopold Freiherr von Leonrod die jährliche Prozession und die Patroziniumsfeier genehmigt.

Da die Antoniuskapelle nach 200 Jahren ruinös geworden war und auch den Ansprüchen nicht mehr genügte, wurde der Gedanke an einen Neubau gefasst. Am 5. Oktober 1913 wurde von der Kirchengemeindeversammlung der Neubau beschlossen und auf 1200 Mark veranschlagt. Am 27. April 1914 wurde mit dem Bau der Kapelle begonnen, am 10. Juni 1914 war sie, einige Wochen vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges, vollendet. Bereits am 14. Juni 1914 – zum Antoniusfest – wurde die neue Kapelle von Mathias Ehrenfried, Hochschulprofessor in Eichstätt und späterer Bischof von Würzburg, feierlich eingeweiht. 1990 erfolgte unter Pfarrer Willibald Scherb eine gründliche Renovation, die rechtzeitig vor dem Antoniusfest am 17. Juni 1990 abgeschlossen wurde.

Seit 1889 werden beim Antoniusfest regelmäßig Festprediger von auswärts eingeladen. Auch drei Bischöfe, Michael Rackl, Karl Braun und 2010 Bischof Gregor Maria Hanke, waren je einmal Zelebrant und Festprediger beim Antoniusfest. Die Verehrung des Heiligen Antonius von Padua, eines der beliebtesten Volksheiligen, des großen Predigers und Wundertäters, ist bis in diese Tage in der Pfarrei Erkertshofen ungebrochen. Auch die Limesschützen Erkertshofen sind eng mit dem Heiligen Antonius verbunden, die Vereinsfahne ziert ein Bild der Antoniuskapelle.