Eichstätt
Starke Bands und viele Fans

Das Bühnenprogramm auf dem Daum-Gelände mit Gasparazzo und Benito & Kestin als Highlights

21.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:53 Uhr

 

Eichstätt (EK) Dieser Samstagabend hätte gerne noch viel länger gehen dürfen: Die junge Hip-Hop-Formation Benito & Kestin hatte zu den gut 100 000 Klicks ihrer ersten EP auf Youtube mit ihrem Auftritt bei den Kulturtagen nochmal gut 2000 begeisterte Fans dazu gewonnen.

Das erste echte Album von Benito & Kestin wird „Tausend Farben“ heißen. Und so leuchtete auch das Daum-Gelände bei diesem Höhepunkt im Bühnenprogramm. Einen tollen musikalischen Auftakt erlebten die Besucher schon am Freitagabend mit den Bands Gorilla Rodeo und Gasparazzo. Doch der Reihe nach:

Nach der Big Band der Eichstätter Bereitschaftspolizei am Freitagnachmittag (wir berichteten) stand das Eichstätter Duo Oceanblue auf der Bühne, das Cover-Versionen wie „What's Up” von 4 Non Blondes sang. Mit Adlip spielte eine weitere Eichstätter Band auf. Diese vierköpfige Combo gab Lieder wie „Sorrow“ zum Besten und zeigte mit ihrer Mischung aus Progressive, Pop und Post-Rock eine solide Leistung, die von den Zuschauern mit Applaus belohnt wurde.
 

Danach war die Bühne frei für Gorilla Rodeo aus Ingolstadt. Die sieben Musiker spielten in ihrem knapp 90-minütigen Auftritt Lieder wie „Head in the Noose“ oder „Capricorn“. Mit ihrem eigenwilligen Mix aus Ska, Swing, Reggae, Folk, Desertrock und Punk erinnerte die Band dabei ab und zu an den Stil der Leningrad Cowboys und von Boss Hoss. So wurde unter anderem der New Order-Hit „Blue Monday“ im Country-Stil vorgetragen, übergehend in „Ghostriders in the sky“, einem Country-Klassiker.

Sänger Daniel Feith überzeugte mit seiner kräftigen Stimme und gab damit den Songs den richtigen Nachdruck. Leider konnte die Band trotz ihrer tollen Musik nur wenige Zuhörer zum Tanzen bewegen, weshalb der Platz vor der Bühne bis zum Schluss fast leer war.

Das änderte sich beim Auftritt der italienischen Folkrock-Band Gasparazzo, die zum Abschluss des ersten Tages das Publikum zum Abtanzen brachte. Vor allem Sänger Alessandro Caporossi war sehr präsent und zeigte so manch Tanzeinlage auf Bühne. Giancarlo Corcillo überzeugte am Akkordeon mit seinem Können. Mit ihrer heiteren Art sowie starken Liedern hatten die fünf sympathischen Italiener das Eichstätter Publikum sofort auf ihrer Seite. So fanden Songs wie „La Margherita dell’ Amor“ oder „Al vecchio bar“ den Weg ins Programm, die mit kräftigem Applaus bedacht wurden. Nach 80 Minuten und mit „Frutti Tropicali“ endete eine starke Darbietung. Die kann sicherlich zu den Höhenpunkten des Festivals gezählt werden.

Der zweite Tag begann mit der Eichstätter Progressiv-Band Milkwood, die einen interessanten Auftritt hinlegte und mehr Zuschauer verdient hätte. Nachdem die ersten Klängen von Martin Zobel & Soulrise durch die Lautsprecher drangen, füllte sich am frühen Samstagabend dann aber schnell der Platz vor der Bühne. Martin Zobel, der schon in Eichstätt gewohnt hat, wie er stolz erzählte, und seine Combo präsentierten Roots-Reggae vom Feinsten.

Die Fans gingen mit auf eine Musikreise, in der Songs wie „Land of the free“ und „Earth, Wind & Fire“ ihren Platz fanden. Die entspannte Atmosphäre wirkte nie langweilig und kam beim Publikum sehr gut an – einfach „Take it easy“. Jeder Song wurde mit viel Applaus bedacht. Mit der starken Zugabe „Soul Revolution“, bei der jeder der Bandmitglieder sein Können zeigte, hatte dieser Aufritt nach 75 Minuten ein tolles Finale.

Zu später Stunde gab sich die Hip-Hop-Formation Benito und Kestin die Ehre bei den Kulturtagen. Trotz einer langen Umbaupause sprang sofort der Funke auf die überwiegend jungen Zuhörer über, die sich vor der Bühne versammelt hatten – schätzungsweise 2000 dürften es schon gewesen sein. Mit starken und mitsingtauglichen Songs wie „Deine Zeit bleibt stehen“ und „Laufen“ heizte sie dem Publikum ein und gönnte sich selten eine Verschnaufpause. So wurden die Zuhörer immer wieder zum Mitsingen und Mitmachen aufgefordert. Rapper Kestin mischte sich dabei auch mal unters Publikum.

Unterstützt von ihrer vierköpfigen Band, die alle ihr Handwerk verstanden, zeigten Benito und Kestin sich sehr präsent auf der Bühne. Man merkte ihnen die Begeisterung an, live zu singen. Die beiden boten dabei eine starke Performance, die sich wie ein roter Faden durch den ganzen Auftritt zog. Mit der Zugabe „Komm“ beendete das Duo nach einer Stunde ein denkwürdiges Konzert, das gerne noch länger hätte gehen können.

Aber punkt Mitternacht musste Schluss sein mit der sehr lässigen und friedlichen Party auf dem Daum-Gelände in der Westenstraße – allerdings nur für eine Nacht.

Am gestrigen Sonntag ging es ja noch in die „Verlängerung“. Da standen für das Hauptprogramm am Abend junge moderne bayerische Musiker auf dem Programm: Hasemanns Töchter und Kofelgschroa.

(Weitere Berichte dazu und zu weiteren Veranstaltungen der Kulturtage folgen.)