Eichstätt
La Grotta weiter in der Warteschleife

Seit über zwei Jahren ist das Kellerlokal zu – Unverständnis bei Hauseigentümern und Pächter

10.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:55 Uhr

 

Eichstätt (EK) „Saubermachen und aufsperren“: So einfach, wie sich Rechtsanwalt Thomas Obermeier das vorstellt, geht es im Kellerlokal La Grotta offenbar doch nicht. Seit über zwei Jahren ist hier schon der Zapfhahn zu – Hauseigentümer und Pächter sind langsam mit ihrer Geduld am Ende.

In dem Gebäude am Marktplatz ist im Erdgeschoss das Eiscafé Cortina untergebracht, im Kellergewölbe das Restaurant La Grotta. Gastronom Hans Thiermeier hatte beide Lokale Mitte 2011 übernommen. Während die Eisdiele wie gewohnt weiterlief, blieb La Grotta zunächst einmal dicht – und an dem Zustand hat sich bis heute nichts geändert.

Dreh- und Angelpunkt ist der Notausgang für das Kellerlokal, wie Thiermeier und der Anwalt der Hauseigentümer, Thomas Obermeier, berichten. Hier gibt es offensichtlich Meinungsverschiedenheiten mit der Stadt: Diese hätte den Notausgang lieber zur Gasse in Richtung Rathaus. Obermeier dagegen verweist auf ein Gutachten, wonach der Ausstieg an gewohnter Stelle zur Pfahlstraße hinaus bleiben könne, wenn noch einige Umbauten getätigt werden – wie die Installation einer Feuerschutztür im Treppenhaus.

„Es ist eigentlich alles geklärt“, zeigt Obermeier auf seinen Aktenstapel. Vergangenes Jahr sei sogar der Landesdenkmalrat samt Thomas Goppel an der Spitze an Ort und Stelle gewesen: „Das war ein Riesenauflauf“, erinnert sich Obermeier. Hier sei Tenor gewesen, dass auch der alte Notausgang funktioniere, wenn dies durch ein brandschutztechnisches Gutachten untermauert werde.

Das Gutachten liegt längst vor, „hier gibt es keine Bedenken gegen diese Lösung“, führt Obermeier weiter aus. Bei der Stadt sei daraufhin der entsprechende Bauantrag samt Brandschutznachweis eingereicht worden, doch passiert sei bislang noch nichts, beklagt der Anwalt. Mehr noch: „Man fühlt sich langsam verarscht.“

Auch Gastronom Hans Thiermeier ist nicht gerade erbaut ob dieser Hängepartie: „Als wir das Objekt übernommen haben, sind wir davon ausgegangen, beide Lokale betreiben zu können.“ Nicht nur, dass er in eine neue Küche investiert habe, die nun brachliege. Auch die Umsatzausfälle schmerzten ihn. Zumindest muss Thiermeier derzeit keine Pacht für das komplett eingerichtete, aber ungenutzte Kellerlokal bezahlen. Diese Einnahmen wiederum gehen den Vermietern flöten. Der Keller sei vor zwei Jahren „total saniert“ worden – inklusive Wandheizung gegen die Feuchtigkeit. Miteigentümerin Margit Klotz spricht gegenüber unserer Zeitung von einer „nicht unerheblichen Investition“. Die Forderung der Stadt nach einem Notausgang auf der Rathausseite könne sie nicht nachvollziehen: Wenn es regne, fließe das Wasser die Gasse hinunter, „und der Schacht wird überflutet“. Diese Gefahr bestehe beim Notausgang zur Pfahlstraße hinaus nicht.

Das nächste Thema, das Pächter Hans Thiermeier beunruhigt, ist die Nutzung des Platzes vor der Grotta: Ob er – wie es früher der Fall war – außen bestuhlen dürfe, wisse er noch nicht. Auch dabei spielt der Brandschutz eine große Rolle: Schließlich muss die Feuerwehr ungehindert zum Rathausturm gelangen können, falls es dort brennt.