Eichstätt
"Alles ruhig"

Salut für das neue Jahr – Empfang bei Landrat Anton Knapp – Kein Neujahrsbaby in der Klinik

01.01.2014 | Stand 02.12.2020, 23:15 Uhr

Prost Neujahr: Ein junges Pärchen (unten links) begrüßte 2014 romantisch mit Sternwerfern. In den Residenzstuben stieß die Prominenz mit Landrat Anton Knapp (oben, 2. von links) an. Am Nachmittag hallten Kanonenschläge durch das Obereichstätter Hüttenwerk (unten rechts). - Fotos: smo/zba

Eichstätt/Obereichstätt/Seuversholz (EK) Friedlich starteten die Eichstätter in das neue Jahr: Die Polizei vermeldet für die Silvesternacht keinen einzigen Einsatz. Gelöste Stimmung herrschte beim Neujahrsempfang beim Landrat, ehe in Seuversholz und Obereichstätt die Böller Salut schossen.


Ein farbenprächtiges Feuerwerk erleuchtete zur Mitternacht über eine halbe Stunde lang den Eichstätter Himmel. Wer das Spektakel allerdings von den Bergen rund um die Stadt betrachten wollte, musste viel Glück mitbringen. Denn der dichte Nebel, der am Silvestertag über Eichstätt hing, wollte auch in dieser Nacht nicht wirklich weichen. In der Innenstadt gingen freilich nicht so viele Raketen nach oben wie im letzten Jahr – die verhängte Bannmeile wurde eingehalten. Wohl auch deshalb hatte die Polizei nicht viel zu tun. Auf Anfrage erklärte die Inspektion, dass kein einziger Einsatz zu verzeichnen gewesen sei. Ähnlich sah es bei der Beilngrieser Polizei aus, die auch für Kinding und Kipfenberg zuständig ist: „Alles ruhig“, so die Auskunft – bis auf den Brand eines Toilettenhäuschens (siehe eigener Bericht).

Am Neujahrsmorgen hatte, wie es schon seit vielen Jahren Tradition ist, Landrat Anton Knapp in die Residenzstuben im Landratsamt geladen. Der Empfang scheint allerdings unter keinem guten Stern zu stehen: Standen die Ehrengäste vergangenes Jahr vor verschlossenen Türen, konnten dieses Mal keine Brezen aufgebacken werden, weil der für den Ofen notwendige Starkstromanschluss nicht funktionierte. Eilends besorgten die Angestellten der Kantine 75 Brezen bei einer Eichstätter Tankstelle.

Landrat Anton Knapp betonte in seiner kurzen Ansprache vor allem die hohen Investitionen des Landkreises in die Bildung. Diese seien durch die florierende Wirtschaft und die daraus resultierende niedrige Arbeitslosenquote möglich. Weiter beschäftigen werde den Landkreis die Asylproblematik. „Das fordert uns“, sagte Knapp. Die Betreuung der dezentral untergebrachten Flüchtlinge sei allein aus der Verwaltung heraus nicht zu stemmen. „Hier sind wir froh um die Caritas, aber auch um die ehrenamtlichen Helfer.“ Dabei verwies der Landrat auch auf die studentische Initiative „Tun.Starthilfe“, die sich unter anderem beim Deutschunterricht einsetze.

Auch Bischof Gregor Maria Hanke ergriff das Wort vor den zahlreichen Gästen, unter denen viele Schul- und Behördenleiter waren – aber kein Vertreter der Stadt Eichstätt. Hanke schlug als Vorsatz für 2014 die Dankbarkeit vor. „Das ist die Schmiere im Räderwerk des Alltags.“ Im Blick auf die Flüchtlinge und die Situation in deren Heimatländern sagte Hanke: „Dankbarkeit befähigt zu Solidarität und ist die beste Voraussetzung dafür.“

Am Nachmittag hallten dann Salutschüsse über den Jura: Die Bergschlag-Böllerschützen Seuversholz begrüßten am Dorfplatz das neue Jahr. In diesem Rahmen erklärte Pollenfelds Bürgermeister Willibald Schneider, dass es angesichts der vielen schönen aber auch schlimmen Ereignisse in der Welt, die täglich in der Zeitung zu lesen seien, wichtig sei, „mit Zufriedenheit in die Vergangenheit blicken zu können“. Das sagte Schneider sicher nicht ohne Hintergedanken: Er tritt bei den Kommunalwahlen im März nicht mehr an.

Mächtig hallten wenig später dann die Schläge der Kanonen durch das Altmühltal. Die Böllerfreunde Hüttenwerk Obereichstätt schossen das neue Jahr an. Viele Schaulustige waren gekommen, um das Spektakel zu erleben. An den Kanonen standen Dieter Vetter, Tobias Renn, Johannes Rußer, Dominik Bittl, Sabine Vetter und Wilhelm Lanzl. Die Standböller zündeten Anton Rußer und Robert Vetter. Das Kommando gab Robert Reimann. In Obereichstätt hatten die Böllerfreunde Hüttenwerk den alten Brauch im vergangenen Jahr wiederbelebt. Sie schossen das alte Jahr – wie es aus dem germanischen Brauch erwächst – in den Wind.

Ruhig war es übrigens auch in der Klinik Eichstätt: Bis in den Abend hinein war gestern noch kein Neujahrsbaby in Sicht. Das letzte Kind des Jahres 2013 – Nummer 404 – war am 30. Dezember auf die Welt gekommen, wie Schwester Sabine von der Neugeborenenstation sagte.