Eichstätt
Wo die Hostien gebacken werden

Exkursion der Natur- und kulturwissenschaftlichen Gesellschaft mit mehreren Zielen

22.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:16 Uhr

In die Gegend rund um Neuendettelsau führte die Frühjahrsexkursion, zu der unter anderem die Natur- und kulturwissenschaftliche Gesellschaft eingeladen hatte. - Foto: krb

Eichstätt/Neuendettelsau (krb) Die über 150 Jahre alte Hostienbereitung in Neuendettelsau war erstes Ziel der Frühjahrsexkursion, zu der die Natur- und kulturwissenschaftliche Gesellschaft, die Freunde des Willibald-Gymnasiums und die Katholische Erwachsenenbildung eingeladen hatten.

Der Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit erläuterte die Zubereitung des Teiges, das Backen mit Hostieneisen bei passender Temperatur und das Stanzen der fertigen Fladen. Anderthalb Millionen Hostien verlassen jährlich das Haus in alle Welt.

Gleichfalls zur Diakonie Neuendettelsau, die fast 7000 Personen beschäftigt, gehört die Paramentenwerkstatt. Dort zeigte eine Diakonissin mehrere der individuell angefertigten liturgischen Schätze. Um junge Frauen auszubilden und den Bedürftigen zu helfen, hatte Wilhelm Löhe 1854 die „Diakonissenanstalt“ in Neuendettelsau gegründet, die heute neben den Betrieben, Versorgungszentren und Heimen auch 40 Schulen beheimatet. Die mächtige Festung Lichtenau, welche ihr Besitzer, die Reichstadt Nürnberg, inmitten der Markgrafschaft Ansbach nachhaltig gegen mehrere Angreifer zu verteidigen hatte, beherbergt nach anderen Verwendungen seit dem Jahr 1983 eine Außenstelle des Staatsarchivs Nürnberg. Beim Rundgang durch die Räume mit Leiter Simon Schütz beeindruckten unter den 17 Kilometer betragenden Beständen insbesondere die Folianten der Grund- und Hypothekenbücher.