Eichstätt
"Schnellstmöglich Mittel bereitstellen"

06.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:57 Uhr

Eichstätt (hr) Die Sperrung der Bundesstraße 13 in den sogenannten Serpentinen beschert den Bewohnern des Spindeltals derzeit ein übermäßig hohes Verkehrsaufkommen. Pkw und Lkw reihen und stauen sich sowohl auf der Spindeltalstraße zum Teil bis weit über die Zufahrt zum Kreisbauhof hinauf, und auch auf der Bundesstraße 13 von Ingolstadt kommend stehen die Fahrzeuge Stoßstange an Stoßstange zwischen den beiden Kreiseln.

Für Heinz Behringer, einen der Sprecher der Initiative für eine Ortsumfahrung, ein Beweis dafür, wie dringend notwendig eine Umfahrung für Eichstätt ist. Dies, so Behringer, sei im Interesse nicht nur der Spindeltaler, sondern auch der Anlieger an der Weißenburger/Ingolstädter Straße sowie der gesamten Infrastruktur in Eichstätt.

Eine Umfahrung ist allerdings für die nächsten Jahre nicht in Sicht. Der Ende vergangener Woche verabschiedete Bundesverkehrswegeplan sieht den Bau einer Ortsumfahrung lediglich in der Kategorie "weiterer Bedarf mit Planungsrecht". Das gilt auch für die Umgehung Rupertsbuch. Wie der Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl mitteilt, bedeutet diese Einstufung, dass diese Projekte aus fachlicher Sicht verkehrspolitisch sinnvoll sind. Der Freistaat Bayern habe damit die Möglichkeit, die Planungen bis zum sogenannten Baurecht weiter voranzutreiben. Brandl: Damit können alle Weichen dafür gestellt werden, dass es bei entsprechender Finanzlage zum Bau kommt.

Der Regionalausschuss Eichstätt der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern (IHK) begrüßt die Verabschiedung des Bundesverkehrswegeplans 2030 durch den Bundestag. Zwei wichtige Verkehrsprojekte im Landkreis - die Ortsumfahrungen von Eichstätt und Rupertsbuch - hätten eine Einstufung in den weiteren Bedarf mit Planungsrecht erhalten. "Die Politik hat sich zu den Projekten bekannt, jetzt dürfen sie nicht auf die lange Bank geschoben werden", erklärt Emmeran Hollweck, Vorsitzender des Ausschusses. Hollweck unterstreicht die Bedeutung der beiden Vorhaben: "Nur mit einem gut ausgebauten Verkehrsnetz bleiben wir im Landkreis mobil und können ihn wirtschaftlich weiterentwickeln. Ganz wichtig ist - Ortsumfahrungen bedeuten immer ein Plus an Lebensqualität für die Menschen." Gleichzeitig fordert Hollweck: "Die Behörden müssen jetzt schnellstmöglich die erforderlichen personellen und finanziellen Mittel bereitstellen, damit die Planungen für die Umfahrungen beginnen können."

Für den Neubau der Ortsumfahrungen von Eichstätt und Rupertsbuch sind laut IHK Kosten in Höhe von 42 Millionen Euro veranschlagt.