Eichstätt
Neuer Nahverkehrsplan

Kreisausschuss beauftragt Münchner Büro mit aktueller Bestandsaufnahme

17.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:07 Uhr

Eichstätt (EK) Der Landkreis Eichstätt aktualisiert nach fast 20 Jahren seinen Nahverkehrsplan. Der Kreisausschuss beauftragte damit das Münchner Planungsbüro Gevas Humberg & Partner. Ein Ergebnis soll spätestens in eineinhalb Jahren vorliegen.

Christian Geyer vom zuständigen Sachgebiet wie auch Landrat Anton Knapp erläuterten dem Kreisausschuss, dass es neben der formalen Forderung nach einer Fortschreibung - das Gesetz spricht von "regelmäßigen Abständen" - auch eine Reihe weiterer sinnvoller Gründe gibt, nach der letzten Aktualisierung im Jahr 2000 neu aufzusatteln. Dass nun so lange Stillstand war, liege sicherlich auch in der seit fast einem Jahrzehnt beabsichtigen Einführung eines Regionalen Gemeinschaftstarifs. "Den haben wir jetzt aufs Gleis gesetzt, das ist ein wichtiger Schritt, um im öffentlichen Personennahverkehr weiterplanen zu können", sagte der Landrat.

Außerdem, so ergänzte Geyer, gäbe es veränderte rechtliche und strukturelle Rahmenbedingungen: Er nannte neue Schulstandorte in Kösching, Beilngries und Gaimersheim, die Umstellung auf schulischen Ganztagsbetrieb. Knapp sagte, dass man beispielsweise auch überdenken müsse, wie man die Kliniken Kösching und Eichstätt verbinden könne. Nicht außer Acht zu lassen sei hier die weiter entwickelte Infrastruktur im Landkreis. Geyer verwies auf den Bahnhof in Kinding, den Dinopark in Denkendorf oder die geplante Dienststelle des Landratsamts in Lenting sowie den angekündigten Audi-Bahnhalt. "Wir gehen davon aus, dass wir den Nahverkehrsplan völlig neu erarbeiten müssen", erklärte Geyer. Er habe aber mittlerweile ein "anderes Gewicht" als noch vor einigen Jahren, zudem könne man den Busunternehmen gegenüber mit diesem Rahmenplan bei bestimmten Anliegen anders argumentieren.

Dabei wolle man nicht das bestehende System infrage stellen, sondern alles "maßvoll optimieren". So werde man auch auf die Gemeinden zugehen, die Linien auf den Prüfstand stellen und gegebenenfalls anpassen. In den letzten Jahren zusätzlich eingerichtete Schülerverkehre sollten grundsätzlich in das ÖPNV-Angebot des Landkreises integriert werden, sagte Landrat Knapp. Geyer ergänzte, dass es dadurch teilweise Parallelverkehre um wenige Minuten versetzt gibt, hier könne man durch den Nahverkehrsplan "Synergien schaffen". Das alles unter einen Hut zu bringen, "wird sicher keine ganz einfache Aufgabe", meinte der Landrat. Aber letztlich gehe es um eine Verbesserung des ÖPNV-Angebots für den Bürger. Im Juni wolle man mit den Bürgermeistern bei einer Dienstbesprechung über den Plan in den Austausch treten.

14 bis 18 Monate rechnet der Landkreis bis zur Vorlage eines Ergebnisses. Die Beauftragung des Plans, für den etwa 50 000 Euro kalkuliert werden, erfolgte einstimmig; in der nicht öffentlichen Sitzung vergab das Gremium den Auftrag an das Münchner Büro Gevas, das den Plan bereits in seiner Urform 1994/95 ausgearbeitet und dann auch die Aktualisierung 2000 vorgenommen hatte.

In Sachen Audi-Bahnhalt sagte Landrat Anton Knapp noch, dass man sich überlegen müsse, ob der Kreis ein zusätzliches Förderprogramm auflegen könne: Er denke hier an die Gemeinden, die ihre Bahnhöfe entlang der Strecke entsprechend für sogenannte "Park-and-Ride"-Angebote umgestalten wollen.