Eichstätt
Umgehung kostet 33,5 Millionen Euro

"Belastbare Zahlen" dem Stadtrat vorgelegt – "Aussichten nicht besonders rosig"

22.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:05 Uhr

Stellte dem Stadtrat die Zahlen zur Umgehung vor: Konrad Putz vom Staatlichen Bauamt - Foto: kno

Eichstätt (EK) Jetzt liegen die Zahlen auf dem Tisch: Eine Ortsumfahrung für Eichstätt würde 33,5 Millionen Euro kosten. Baudirektor Konrad Putz vom Staatlichen Bauamt Ingolstadt präsentierte dem Stadtrat in dessen gestriger Sondersitzung eine detaillierte Aufstellung. Diese sei „belastbar“, so Putz.

Die Gesichter im Gremium wurden immer länger, je weiter Putz mit seinem Vortrag voranschritt. Demnach lägen die Gesamtkosten für eine schon seit Jahrzehnten immer wieder diskutierte Umgehung durchs Hessental mit einer Länge von 5,3 Kilometern bei 33,5 Millionen Euro. Die reinen Baukosten betragen demnach 29,2 Millionen Euro, dazu käme der Grunderwerb für 4,3 Millionen Euro. Die größten Brocken bei den Baukosten sind eine 400 Meter lange Brücke über die Altmühl für 8,9 Millionen Euro und eine sogenannte Grünbrücke mit einer Länge von 300 Metern im Hessental für 5,4 Millionen Euro. Diese Grünbrücke sei aber nichts anderes als ein Tunnel, wie Putz erläuterte. Die Kosten seien von den entsprechenden Stellen auf Plausibilität geprüft worden, so Putz weiter: „Da gibt es nicht mehr viel zu diskutieren.“

Bekanntlich ist die Umgehung wieder für den Bundesverkehrswegeplan angemeldet worden, der im kommenden Jahr neu aufgelegt werden soll. Momentan rangiert das Projekt dort nur unter „weiterer Bedarf“. Putz machte wenig Hoffnung, dass die Umgehung nun nach oben klettern könnte: „Meine persönliche Meinung – die Aussichten sind nicht besonders rosig.“ Das liegt an der prognostizierten Entlastung der Bundesstraße im Stadtbereich: Die wird mit einer Größenordnung von elf bis 19 Prozent als „relativ gering“ eingestuft. Putz bemühte den Vergleich mit der Eitensheimer Ortsumgehung: Hier gebe es eine Entlastung von 85 Prozent.

Wer am meisten davon profitieren würde, wären die Bewohner des Spindeltals, die ja schon seit Jahrzehnten auf eine Umfahrung drängen. Hier würde knapp die Hälfte weniger Verkehr fließen. Für den Bund als Entscheidungsträger spiele das allerdings keine Rolle, machte Putz deutlich. Für die Umfahrung wird übrigens mit einem Verkehr von bis zu 4750 Fahrzeugen täglich gerechnet: „Weit unter dem Durchschnitt für Bundesstraßen in Oberbayern“, wie Putz weiter anmerkte. Bei der anschließenden Fragerunde kam dann aber auch die andere Variante zur Sprache: der Bau einer Staatsstraße „in kommunaler Sonderbaulast“. Das heißt, die Stadt tritt als Bauträger auf, vom Freistaat Bayern könnten Zuschüsse von bis zu 85 Prozent fließen. Das Prozedere, dort hineinzukommen, sei fast dasselbe wie beim Bundesverkehrswegeplan, so Putz. Die Töpfe seien derzeit aber „üppig gefüllt“.

Eva Gottstein (FW) machte darauf aufmerksam, dass es zwei Stadtratsbeschlüsse gebe, über den Bundesverkehrswegeplan zu gehen und nicht auf eigene Kosten zu planen. Bei der Stadt blieben – bei maximalen Zuschüssen – immer noch rund fünf Millionen Euro hängen.

Weiterer Bericht über die Sitzung folgt.