Eichstätt
Umfassende Domsanierung läuft langsam an

Erste Arbeiten im Dach: Entfernung der Dämmwolle auf den Gewölbebögen – Sperrungen "aus Sicherheitsgründen"

27.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:18 Uhr

 

Eichstätt (EK) Der Eichstätter Dom wird wieder zur Großbaustelle werden: In den kommenden Jahren stehen umfassende, aufwendige und auch teure Sanierungsmaßnahmen an. Genaue Summen und exakte Zeitpläne gibt es aber noch nicht – auch wenn schon viele Jahre geplant wird.

Gläubige wie Touristen werden sich allerdings wohl an das ein oder andere Gerüst gewöhnen müssen. Aktuell werden außerdem noch rostige und undichte Heizungsrohre bei der Sakristei ausgetauscht, weswegen der 9-Uhr-Gottesdienst derzeit in der Schutzengelkirche stattfindet.

Die Planungen der Renovierung laufen schon seit mehreren Jahren, die so genannte „Haushaltsunterlage Bau“ – also die Zusammenstellung der notwendigen Unterlagen, mit denen öffentliche Gelder beantragt werden – ist zur Genehmigung eingereicht.

Arbeiten am Kreuzgang des Doms, ein im Vergleich wohl eher kleines Vorprojekt, sind nahezu abgeschlossen, wie Projektleiterin Marianne Gremmelsbacher vom Staatlichen Hochbauamt gegenüber unserer Zeitung erklärte. Dem Freistaat Bayern obliegt die Baulast am Gebäude. Der Dom an sich gehört allerdings nicht dem Freistaat oder dem Eichstätter Bischof, sondern dem Domkapitel. Deswegen: „Alles geschieht in enger Absprache mit den Verantwortlichen der Kirche“, so Gremmelsbacher.

Seit vergangener Woche steht ein großes Gerüst am Nordquerhaus, die Arbeiten im Domdach sind angelaufen: Das vor 40 Jahren, bei der letzten umfassenden Domsanierung, auf das Gewölbe aufgebrachte Dämmmaterial muss entfernt werden. Die Sanierung des an vielen Stellen maroden Dachstuhls, die in den vergangenen Jahren bereits teilweise erfolgt war, ist dann auch ein erster Schwerpunkt. Außerdem sind Innenraumschale sowie Nordfassade und Nordportal Themen. Hier haben bereits entsprechende Bestandsuntersuchungen stattgefunden. Auch an der Westfassade wird nach nicht ganz zwei Jahrzehnten wieder ein Gerüst stehen – Risse im Mauerwerk. Die Aufzählung ließe sich unendlich fortsetzen: Es zwickt an vielen Ecken.

Jetzt steht aber erst einmal der Ausbau der Dämmwolle, Materialfaser, an. Er soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Dabei geht es nicht nur um gesundheitliche Aspekte, sondern auch darum, die steinernen Gewölbeoberseiten besser erreichen zu können. Nach Abschluss aller Arbeiten soll nach Auskunft von Gremmeslbacher wieder eine Dämmung im Dach angebracht werden.

Laut Gremmelsbacher müssen die Abschnitte, in denen im Dach gearbeitet wird, „aus Sicherheitsgründen“ abgesperrt werden. Auch Gottesdienstverlegungen sind, so ist im aktuellen Dompfarrbrief nachzulesen, während der kommenden Monate nicht ausgeschlossen. Domdekan Willibald Harrer beruhigt aber: „Was Gottesdienste anbelangt, sind in der nächsten Zeit keine Beeinträchtigungen zu erwarten.“