Eichstätt
"Stilbruch" im Dom?

18.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:48 Uhr

Eichstätt (EK) Die Neugestaltung des Altarraums im Eichstätter Dom ruft viel Kritik hervor. Wir haben Passanten zu diesem Thema befragt.

Clemens Nißl (81), Rentner aus Obereichstätt: „Was sie da gemacht haben, ist unmöglich. Das passt nicht in den überwiegend gotischen Dom. Ich weiß nicht, was es darstellen soll. Für mich ist es unverständlich und eine Zumutung für die Menschen. Das gefällt keinen fünf Leuten.“

Brigitte Petz (62) und Margrit Träger (69), Rentnerinnen aus Eichstätt: „Wir sind schockiert. Es schaut aus wie eine Kanone. In den Dom können wir nicht mehr zum Beten gehen, denn da müssen wir uns nur aufregen. Das Metall passt nicht zum Dom. Die Gelder wurden für einen Stilbruch hoch drei verschwendet. Die Leuchter würden eher in eine moderne Kirche wie die Heilige Familie passen.“

Wilhelm Eisenhart (57), Zinngießermeister aus Eichstätt: „Ich frage mich, wofür die Summe verbraucht worden ist. Vom Metall her sehe ich das nicht. Der Papst predigt Armut, das passt nicht zusammen. Man hätte auch das ganze Domkapitel mit einbeziehen müssen. Allerdings: Der Dom vereint viele Stilrichtungen, da sind die modernen Leuchter nicht so störend. Die Aufregung legt sich wie nach der Neugestaltung der Orgel in den 1970er Jahren bald wieder.“

Alexandros Ioannidis (18), Schüler aus Eichstätt: „Ich finde es sehr hässlich. Das Moderne passt einfach nicht zum schönen, alten Dom. Das ist in meinen Augen ein Stilbruch. Man hätte Material aus der Region, beispielsweise Jurastein oder auch Marmor, verwenden können.“

Heinrich Strotkötter (70), Diplom-Ingenieur aus Eitensheim: „Fürchterlich: Das Material und die Formen an sich sowieso. Ich hätte es so gelassen, wie es vorher war. Da war es schöner.“

Umfrage: Lena Weber

und Katharina Schäfer