Eichstätt
Sparkassen unter Druck

Trotz Niedrigzinspolitik will das Geldinstitut aber "in der Fläche" bleiben – Frühjahrsempfang

25.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:30 Uhr

Einen Scheck als Unterstützung erhielt tun.starthilfe; die studentische Organisation, bei der auch »ältere« Eichstätter mitarbeiten, wurden vertreten von Hans Müllers (2. von links), Ulrich Dickmann (rechts) und Sebastian Zahn (2. von rechts). Den Scheck überreichten OB Andreas Steppberger (Mitte) und Vorstandsvorsitzender Emmeran Hollweck - Fotos: zba

Eichstätt (EK) Die Sparkasse Eichstätt steht – wie alle Sparkassen und wie die Genossenschaftsbanken – vor großen Herausforderungen. Dies wurde beim Frühjahrsempfang des Eichstätter Geldinstituts deutlich. Dennoch: Das Institut wird weiter in der Fläche vertreten sein.

Mit nur wenigen Worten umriss Vorstandsvorsitzender Emmeran Hollweck die derzeitig große Herausforderung auf dem Geldmarkt: „Die Zinsen sind zwischenzeitlich nahe der Nulllinie und die Spreads zwischen kurz- und langfristigen Zinsen auf ein extrem niedriges Niveau geschrumpft. Die bereits lang anhaltende Niedrigzinssituation belastet zunehmend die Zinsüberschüsse der Sparkassen und Banken.“ Zusammen mit immer mehr unter Druck kommenden Provisionserträgen und steigenden Betriebskosten führe dies, so Hollweck, zu deutlich rückläufigen Betriebsergebnissen.

Als zusätzliche Erschwernis nannte Hollweck die zunehmenden regulatorischen Auflagen und die immer höheren Eigenkapitalanforderungen. Während Großbanken ihr Filialnetz ausdünnten, sei die Sparkasse weiterhin in der Fläche für den Kunden da. Trotz „aller Unkenrufe“ versicherte Emmeran Hollweck: „Das Modell Sparkasse lebt weiter. Die Sparkasse als Finanzdienstleister, Arbeitgeber und Ausbilder, Investor, Steuerzahler und Sponsor ist nicht wegzudenken aus unserer Gesellschaft.“

Kurz und prägnant umriss der Vorstandsvorsitzende das Geschäftsjahr 2014 der Sparkasse Eichstätt. Beflügelt durch die niedrigen Kreditzinsen habe die Bank mit einem Darlehensneugeschäft von mehr als 140 Millionen Euro das Kundenkreditvolumen deutlich ausweiten können. Mehr als die Hälfte des Neugeschäfts sei an Firmenkunden gegangen, aber auch die Wohnbaufinanzierungen habe „deutlich an Dynamik“ gewonnen.

Dagegen habe sich der Bestand an bilanzwirksamen Kundeneinlagen 2014 geringfügig reduziert, während sich die Wertpapierbestände sehr erfreulich nach oben entwickelt hätten. Ebenfalls erfreulich habe sich das Geschäft im Bauspar-, Immobilien- und Versicherungsbereich gezeigt. Das Resümee des Vorstandsvorsitzenden: „Trotz des zunehmenden Drucks aus der Niedrigzinssituation gelang es der Sparkasse Eichstätt erneut, einen Platz unter den Top-Ten-Sparkassen zu behaupten.“

Wie Hollweck weiter sagte, hat die Sparkasse Eichstätt im Jahr 2014 180 Projekte aus den Gebieten Kultur, Soziales, Umwelt und Sport gefördert. Eine aktuelle Spende auf dem Frühjahrsempfang überreichte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Schlamp an die Vertreter von tun.starthilfe für Flüchtlinge im Landkreis.

Den musikalischen Akkord für die Sparkasse Eichstätt, dynamisch, kräftig und perfekt, setzte das Sinfonische Blasorchester des Gabrieli-Gymnasiums unter der Leitung von Dominik Harrer.