Eichstätt
Söllner im ausverkauften Stadttheater

21.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:55 Uhr

Eichstätt (myn) Er ist ein Garant für einen unterhaltsamen Abend. Hans Söllner, bayerischer Liedermacher und Rebell aus Bad Reichenhall, war im ausverkauften Alten Stadttheater in Eichstätt zu Gast. Die Bühne, ausgestattet nur mit Stuhl, Akustikgitarre und Mundharmonika, ließ einen persönlichen Abend erwarten.

Mit einem "Griaß God" hieß der 62-Jährige das überwiegend junge Publikum willkommen. Noch bevor die ersten Töne erklangen, erläuterte er die Vor- und Nachteile eines Schottenrockes. Nicht nur seine Lieder, auch seine Lebensgeschichten machten den Reiz des Konzerts, oder wie er selbst sagte, des Seminars, aus.

Eigentlich wollte er viele Lieder spielen, legte dann aber mit seinen Geschichten los. Er nahm kein Blatt vor den Mund, schimpfte über Politiker, Religion, Polizei und Gesellschaft. Er berichtete von Erlebnissen mit der Polizei bei einer Fahrzeugkontrolle, als er nur den Führerschein in Kopie dabei hatte. Und Söllner forderte das Publikum auf, ein Jahr lang auf "Hendl" zu verzichten, um so gegen die Massentierhaltung zu protestieren. Er witzelte über nächtliche Facebook-Attacken ("Durch Facebook kommt auch die dümmste Sau aus dem letzten Loch hervor") und vermutete, dass Donald Trump nicht echt ist.

Aber die Musik kam letztlich auch nicht zu kurz. So sang er Lieder wie "Für ein afrikanisches Mädel" (bei dem es um Genitalverstümmelung geht) "Untersberg", "Für meine Buam" oder "A Liad fia mia". Zum Schluss des insgesamt zweistündigen Auftritts forderten die Zuschauer mit Nachdruck eine Zugabe, die Söllner gerne gab. Auch wenn er diesmal seine Hits wie "Hey Staat" oder "Mein Vodda" zu Hause ließ, zeigte sich das Publikum sehr zufrieden mit dem Auftritt des Oberbayern.