Eichstätt
"Schauen Sie über den Tellerrand"

Die Eichstätter Berufsschule verabschiedete 173 Schülerinnen und Schüler aus ihrer Lehrzeit

07.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:14 Uhr

Für ihre herausragenden Abschlussnoten wurden 32 Auszubildende beim Entlassfestakt in der Eichstätter Berufsschule geehrt. Neben Schulleiter Wendelin Ferstl (rechts) sprach dabei auch Landrat Anton Knapp (links) ein Grußwort. - Foto: Kusche

Eichstätt (EK) In feierlichem Rahmen erhielten 173 Auszubildende an der Berufsschule Eichstätt jetzt ihre Abschlusszeugnisse. Zahlreiche Absolventen der verschiedenen Berufsausbildungszweige konnten sich wieder über Preise als Jahrgangsbeste freuen.

Schulleiter Wendelin Ferstl gratulierte im Namen der Lehrkräfte und Ausbilder zu den Leistungen, die die Absolventen erbracht haben. Jeder habe seine Ausbildungszeit unterschiedlich erlebt, dabei viele wichtige Lebenserfahrungen gesammelt und könne nun, ob in positiver oder negativer Erinnerung, mit Freude und Stolz auf den erfolgreichen Berufsabschluss blicken.

Ferstl nahm in seiner Rede auch Bezug auf die Erfahrungen der Berufsschüler mit Flüchtlingen. "Unser Haus ist bunter geworden", sagte Ferstl mit Blick auf den Unterricht für berufsschulpflichtige Asylbewerber, deren Zahl am 22. Februar auf knapp 200 in 13 Berufsschulklassen steigen wird. Er lobte das respektvolle und friedliche Miteinander an der Schule. Den 173 Entlassschülern wünschte Ferstl indes nicht nur innere Zufriedenheit, Geborgenheit und Glück, sondern auch den "Biss", etwas aus sich zu machen und sich beruflich wie privat zu entwickeln. "Schauen Sie über den Tellerrand, wagen Sie etwas. Bilden Sie sich weiter, seien Sie aktiv", forderte er die Absolventen auf. Ferstl appellierte aber auch an die jungen Berufsanfänger, sich sozial, politisch oder kulturell zu engagieren. Es sei unerlässlich, dass jeder daran mitarbeite, unsere Gesellschaft in eine gute Zukunft zu führen, betonte er.

Auch der Eichstätter Landrat Anton Knapp zollte den jungen Absolventen für ihre Ausdauer und ihr Durchhaltevermögen große Anerkennung. "Junge, gut ausgebildete Fachkräfte braucht unsere Region heute mehr denn je", sagte Knapp. Über den Berufsabschluss könnten sich heute alle - Lehrer, Schüler, Eltern, Ausbildungsbetriebe und der Landkreis - freuen. Nicht zuletzt durch die hohen Investitionen des Landkreises Eichstätt in Höhe von mittlerweile 25 Millionen Euro für den Neubau, die renovierten und modernisierten Werkstätten sowie den sanierten Altbau sei die Berufsschule ein Garant für eine hervorragende Berufsbildung geworden. Knapp betonte auch, dass damit noch nicht das Ende der Investitionen in die berufliche Bildung erreicht sei. Neben der ständigen Erweiterung und Modernisierung des Maschinenparks in den verschiedenen Werkstätten hoffe er natürlich auch auf die Umsetzung des dritten Bauabschnitts und der damit verbundenen Verlagerung des Standorts Gemmingenstraße an den Burgberg.

Knapp dankte der Schulleitung, den Lehren und Schülern für das friedvolle Miteinander und fruchtbare Projekte in der Schule, was die Flüchtlinge anbelangt. "Es ist ein wichtiger Baustein für Integration, jungen Flüchtlingen die Chance für eine berufliche Ausbildung zu geben", betonte Knapp. Die 173 Entlassschüler forderte der Landrat auf, auch Weiterbildungsmöglichkeiten, Aufstieg in Führungspositionen oder in die Selbstständigkeit im Blick zu haben.

Als Vertreterin der Schüler sprach Mona Meyer (MB 13 B) allen Lehrern, Ausbildern und Arbeitskollegen Dank für die Zeit und Geduld aus, mit der sie die Berufsschüler durch die letzten Jahre geführt hätten. "Kein Meister ist vom Himmel gefallen", betonte Meyer und erinnerte an die anstrengenden Prüfungszeiten der letzten Wochen. Auch sie wünschte Glück, Erfolg und Spaß auf dem weiteren Lebensweg. Beschwingt führten die Moderatoren Elena Loderer und Maximilian Bauer (beide GH 10 B) durch das abwechslungsreiche Programm. Das wurde nicht nur musikalisch mit vier originellen Musikstücken durch die Lehrer- und Schülerband mit Karlheinz Amler und Stefan Plank an Keyboard, Trompete und Gitarre, ergänzt durch Schlagzeuger Rudolf Hiltmann (GH 12 V) bereichert, sondern auch durch eine interessante Powerpoint-Präsentation von drei Absolventen über das erstmals organisierte Erasmus-Projekt London erweitert (Bericht darüber folgt).

Vor dem offiziellen Festakt hatten alle mit Domkaplan Christoph Wittmann und Pfarrer Sieghart Schneider sowie Studienrat Thomas Selmeier und Religionslehrer Josef Heinloth einen ökumenischen Gottesdienst gefeiert.