Eichstätt
Preisgekrönte Dokumentation

Der aus Eichstätt stammende Stefan Ludwig zeigt "Der zornige Buddha" im Filmstudio

25.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:15 Uhr
Die Dokumentation „Der zornige Buddha“ des aus Eichstätt stammenden Regisseurs Stefan Ludwig wird am 8. Mail einmalig im Filmstudio gezeigt. Der Film begleitet einen Lehrer in einem ungarischen Roma-Dorf, der es sich entgegen aller Widerstände in den Kopf −Foto: filmdelights

Eichstätt (EK) Von Eichstätt nach München und Wien: Stefan Ludwig macht als Dokumentarfilmer und Regisseur Karriere. Jetzt zeigt er sein preisgekröntes Debüt "Der zornige Buddha" in seiner alten Heimat im Kino - einmalig am 8. Mai im Filmstudio.

Im vergangenen Sommer hat der aus Eichstätt stammende Stefan Ludwig (kleines Foto) mit "Der zornige Buddha" beim Fünf-Seen-Filmfestival in Starnberg den Preis für den besten Dokumentarfilm gewonnen. Für den Film hat er über drei Jahre den Lehrer János Orsós begleitet, der in einem ungarischen Roma-Dorf unterrichtet. Die Schule dort hat der Lehrer selbst gegründet und will seinen Schülern helfen, es auf die Universität zu schaffen. Das ist nicht einfach in Ungarn. Die Roma sind dort nicht gern gesehen, Orsós stößt auf viele Widerstände. Der Lehrer ist Buddhist. Aus einer spirituellen Reise nach Indien schöpft er Kraft, um weiter für sein Volk und die Jugend in den armen Roma-Ghettos zu kämpfen.

"Die Langzeitbeobachtung bringt die Welt der Roma mit der Welt des Buddhismus zusammen und gewährt uns Zuschauern einen Blick in diese Welt", hieß es im vergangenen Sommer in der Jury-Begründung, als Ludwigs Film auf dem Fünf-Seen-Filmfestival ausgezeichnet wurde. Die Dokumentation komme den starken Protagonisten nahe, die allen Diskriminierungen zum Trotz mit ihrem Projekt Roma-Kindern Zugang zu Bildung ermöglichten, heißt es weiter. Der Film porträtiert neben dem unerschrockenen Lehrer auch die Jugendlichen und zeigt, wie sie in ihrer Welt, die von Armut und Diskriminierung geprägt ist, trotzdem mit Lebensfreude und Humor ihren Weg suchen.

Ludwig, der früher Stefan Eiter hieß, hat seine ersten filmischen Gehversuche im Alter von 16 Jahren gestartet. Damals besuchte er noch das Willibald-Gymnasium und schrieb im Lateinunterricht unter der Bank heimlich an seinem Drehbuch. Die Kamera zum Drehen lieh er sich vom Regionalfernsehsender intv aus. Später studierte er Theaterregie am Max-Reinhardt-Seminar in Wien und Dokumentarfilm an der Filmhochschule in München. Heute arbeitet er viel für das Fernsehen, für den BR, den ORF oder Servus TV.

Stefan Ludwig zeigt seine Dokumentation "Der zornige Buddha" auf Einladung des Diözesanbildungswerkes am Montag, 8. Mai, um 20.15 Uhr im Filmstudio im Alten Stadttheater. Der Regisseur steht im Anschluss für Gespräche zur Verfügung. Den Abend moderiert Thomas Henke von der Medienzentrale des Bistums. Reservierungen nimmt das Filmstudio unter Telefon (08421) 44 73 oder per E-Mail an info@kino-eichstaett.de entgegen. ‹ŒArchivfoto: Poese