Eichstätt
Potenzial für "Manufactum-Stadt"

Fragen zum Einzelhandel und zum Residenzplatz stoßen auf besonders großes Interesse

11.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr

Blühende Rabatten und Rasenflächen, dazwischen Platz zum Flanieren: Den Residenzplatz (hier eine Aufnahme aus den 1970er-Jahren) würden viele Eichstätter gerne wieder begrünen. ‹ŒArch - foto: Richard Diener

Eichstätt (EK) "Was ist los, Eichstätt" Diese Frage stellt unser Adventskalender auf Anregung von "Achtung Kultur". Auch zu den Fragen fünf bis acht erreichten uns über Facebook viele interessante Wortmeldungen.

Ein Thema, das vielen Eichstättern auf den Nägeln brennt, behandelte unsere Frage am 5. Dezember: Woran mangelt es im Eichstätter Einzelandel? Was sollte sich ändern? Über 40 Facebook-Nutzer haben sich dazu geäußert.

Erstaunlich viele Stimmen beklagten fehlende Parkplätze - die innenstadtnahen Parkplätze am Freiwasser oder der 15 Gehminuten entfernte kostenfreie Volksfestplatz sind den meisten zu weit weg von den Ladenlokalen. Die strenge und auch "rüde" Parkraumüberwachung scheint das Einkaufserlebnis ebenfalls deutlich zu trüben.

Was das Angebot im Eichstätter Einzelhandel angeht, gehen die Meinungen unserer Leser dagegen auseinander. Während die einen große Ketten, vor allem aus dem Bekleidungssektor, vermissen, wollen die anderen eben keine "Massenware": Florian Sochatzy beispielsweise wünscht sich "eine Laden-Plattform für die regionalen Lebensmittelerzeuger".

Und Cendra Polsner schreibt: "Ich sehe in Eichstätt eher das spannende Potenzial für den kleineren und spezialisierten Einzelhandel. Stichwort: Manufactum-Stadt."Dafür gebe es bereits einige positive Beispiele, meint sie, und ergänzt: "Was der Bürger tun kann? Beim Konsum und Einkauf bewusster nachdenken und sich für das lokale Angebot entscheiden, das vorhandene Angebot wirklich nutzen, statt nur zu motzen." Polsner sieht aber auch bei den Einzelhändlern Nachholbedarf: "Macht eure Läden attraktiv!"

Mit dem Vorschlag, bei Leerständen günstigere Mieten durchzusetzen, bringt Hubert Klotzeck einen weiteren Aspekt ins Spiel: "Das würde dem ein oder anderen Existenzgründer und Unternehmer Mut machen und helfen."

Weitgehende Einigkeit herrschte am 6. Dezember bei der Frage: Wie würden Sie sich den Residenzplatz wünschen? Rund 30 Kommentare erhielt dieser Post auf Facebook - die meisten sprachen sich für eine Begrünung und vor allem für eine Belebung des Platzes aus. Und wären auch bereit, selbst etwas dafür zu tun, wie etwa Christian Maass: "Wenn kein Geld in der Stadtkasse sein sollte, wäre das doch mal ne tolle Bürgeraktion: Ich würde den Anfang machen und zum Beispiel einen Buchs spenden."

Peter Spieß erinnert dagegen daran, dass der Platz im 18. Jahrhundert als gepflasterter Platz angelegt wurde: "Deshalb sollte er als wichtiges historisches Erbe unserer Stadt auch so bleiben." Beate Rußer möchte den Residenzplatz "mehr in das Stadtleben integrieren, etwa als schöne Piazza für den Wochenmarkt".

Während Oliver Haugg der Meinung ist, dass sich das Problem erledigt, sollte tatsächlich die Uni im ehemaligen Maria-Ward-Gebäude Einzug halten ("Studenten würden Sitzgelegenheiten mitbringen und sich zum Reden, Essen und Erholen niederlassen"), fordert Hubert Klotzeck "ein öffentliches Bekenntnis der Stadt und des Landkreises, dass es sich tatsächlich um einen Platz handelt". Platz bedeute nämlich "weitläufige, offene Fläche, die als Betätigungs-, Erholungs- Veranstaltungs- oder Versammlungsort dient".

Ein Rückbau zur "Barocken Parkanlage" wäre eine Bereicherung für die Altstadt, meint Susanne Reuter. Und: "Vielleicht könnte man zuvor noch ein unterirdisches, großzügiges Parkhaus bauen - was für eine Vision!"