Eichstätt
Planlose Ausgaben in der poetischen Stadt

Ein zwiegespaltener Blick auf Eichstätt Antworten auf die Adventskalenderfragen neun bis zwölf

15.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:04 Uhr

Ein fantastischer Sonnenaufgang am Eichstätter Figurenfeld, festgehalten im Oktober von Johannes Schmidkonz. Das Figurenfeld ist für so manchen Eichstätter "eine wirklich poetische Landschaft". - Foto: Schmidkonz

Eichstätt (EK) Noch ein Gutachten braucht Eichstätt offensichtlich nicht - zum entsprechenden Adventskalendertürchen äußerte sich niemand. Andere Fragen wurden wieder rege diskutiert.

Mehr Wertschätzung fürs Ehrenamt, meint Oliver Haugg, könne die Stadt Eichstätt zeigen "indem sie zeitnah den Träger des Bundesverdienstordens, Johann Beck, ehrt - zum Beispiel mit einem Eintrag ins goldene Buch der Stadt". So seine Antwort auf unsere Frage zum 9. Dezember ("Tut die Stadt genug, um das bürgerschaftliche Engagement fördern und unterstützen"). Robert Meyer ergänzte auf Facebook: "Wenn man sich in Eichstätt nur auf die Stadt verlassen müsste, dann wäre die kulturelle Vielfalt und die Möglichkeiten wohl deutlich eingeschränkt."

Viel Liebe für die Stadt, ihre Menschen und die sie umgebende Landschaft offenbarten die Antworten auf die Frage vom 10. Dezember: "Wo, finden Sie, ist die Stadt poetisch"Cendra Polsner fiel dazu als Erstes der Eichstätter Poetry Slam ein, der sich inzwischen deutschlandweit einen Namen gemacht hat. Sie findet aber auch "die Henkerswiese oberhalb vom Neuen Weg sehr zauberhaft, besonders wenn stadl.gold kleine, aber umso feinere Musikfestchen dort feiern. Die brüchige Poesie der Steinbrüche und Abraumhalden erzählt ein stadtbekannter Fotograf sehr bildgewaltig". Für Susanne Wein "ist die ganze Stadt in den meisten Ecken, Gassen, Hinterhöfen, Plätzen und auch in der Natur ringsum Poesie pur". Es sei an der Zeit, "diese Poesie zu nutzen". Oliver Haugg liebt "es eher wild romantisch am Kappelbuck". Susanne Schmidt-Neumann meint: "Oben am Frauenberg ist es poetisch. Man kann so schön ins Tal herunterblicken und sich bewusstmachen, an welch gigantischen Ort man lebt." Robert Meyer nennt das Figurenfeld und das Hessental "eine wirklich poetische Landschaft".

Nicht um die schönen Seiten des Lebens, sondern um das ungeliebte Thema der leeren Stadtkasse ging es am 12. Dezember. Die "nachgerade absurde Situation einer Musterkleinstadt, die mit satter Vollbeschäftigung auf leere Kassen blickt", wie Cendra Polsner sie beschreibt, rief auf Facebook ganz unterschiedliche Reaktionen hervor. Doris Huber ist sich sicher: "Die Leute, die für die planlosen Ausgaben der Steuergelder verantwortlich sind, sofort abzusetzen, würde sogleich die Kasse wieder sinnvoll füllen." Einen ganz anderen Ansatz brachte Manfred Gobleder per Briefpost ins Spiel: Er möchte den Anteil der Stadt Eichstätt an der fusionierten Sparkasse Ingolstadt-Eichstätt verkaufen. Weil, so Gobleder, "vermutlich in Zukunft weiterhin keine relevanten Ausschüttungen zu erwarten sind. (...) Mit etwas Fantasie kann man sich ausmalen, was mit diesem Geld, dessen Höhe sicherlich nicht unerheblich ist, alles verwirklicht werden kann".

Diese Fantasie beim Leser zu wecken, ist Ziel unseres Adventskalenders in Zusammenarbeit mit "Achtung Kultur". Antworten auf die Fragen 13 bis 16 folgen am Dienstag.