Eichstätt
Noch ist alles im grünen Bereich

Fast so viele Erstklässler wie im laufenden Schuljahr – Insgesamt geht die Tendenz weiter nach unten

27.05.2013 | Stand 03.12.2020, 0:06 Uhr

Für 1139 Buben und Mädchen beginnt im kommenden Schuljahr der „Ernst des Lebens“. - Foto: Archiv/elh

Eichstätt (EK) Michael Miedaner wirkt zufrieden. Der fachliche Leiter des staatlichen Schulamtes Eichstätt hat die Liste mit den Neuanmeldungen für die ersten Klassen vor sich liegen: alles im grünen Bereich; keine einschneidenden Veränderungen.

Die kleinen Grundschulen im Landkreis können aufatmen. Ihr Bestand ist nicht gefährdet – jedenfalls vorerst. Denn es gibt zwei Grundschulen im Landkreis, die sich Gedanken um ihre dauerhafte Existenz machen müssen: Mörnsheim und Pondorf.

Nach den jetzigen Zahlen werden landkreisweit im Herbst 1139 Buben und Mädchen eingeschult – nur 20 weniger als im Jahr zuvor. „Das fällt unter die normale Fluktuation“, sagt Miedaner, der für die 34 staatlichen Grund- und Mittelschulen des Landkreises zuständig ist. Es bleibt für die Grundschulen also im Prinzip alles beim Alten.

In der Eichstätter Grundschule Am Graben werden 48 Erstklässler in zwei Klassen unterrichtet; in St. Walburg sind es 34 Kinder, die ebenfalls auf zwei Klassen verteilt werden. Auch die kleineren Grundschulen lehnen sich entspannt zurück. In Dollnstein werden 15 Buben und Mädchen eingeschult. Insgesamt werden dann 79 Kinder die Schule besuchen. „Das sind super Klassendurchschnittszahlen“, freut sich Rektor Karl Grienberger.

In Walting wird die erste Klasse aus 17 bis 19 Kindern gebildet. Rektorin Tanja Schorer-Dremel sieht die Lage „entspannt“. Die August-Horch-Schule in Titting heißt 22 Erstklässler willkommen; im Jahr zuvor waren es 19. Insgesamt aber weisen die Schülerzahlen nach unten. Für einzelne Schulen könnte das Probleme mit sich bringen. „Sorgenkinder“ sind beispielsweise die Grundschulen in Mörnsheim und Pondorf, in denen es jeweils nur noch zwei Kombiklassen gibt. Mörnsheim wird nächstes Schuljahr eine erste und zweite Klasse mit 22 Schülern beherbergen sowie eine dritte und vierte mit 19 Schülern. Damit ist die Existenz dieser Schule erst einmal gesichert, ebenso die Pondorfer Einrichtung. Die erste und zweite Klasse werden 21 Kinder besuchen, die dritte/vierte 14 Kinder. Das ist allerdings schon hart am Limit: Die Mindestgrenze für eine Klasse liegt bei 13 Kindern.

Und wenn es einmal nur zwölf Schüler oder weniger sein sollten? Dann gäbe es mehrere Möglichkeiten, führte Miedaner aus. Das Schulamt hätte die Kompetenz, Schüler aus Altmannstein nach Pondorf zu verlegen. „Das funktioniert in der Praxis aber nur, wenn die Eltern das mitmachen und Bürgermeister und Gemeinde das mittragen“, schränkt Miedaner diesen Weg ein.

Die zweite Variante bestünde darin, die Klassen anders zu kombinieren. Dann wäre etwa eine Klasse für die erste bis vierte Jahrgangsstufe denkbar. Ein weiterer Denkansatz besteht darin, eine zu kleine Kombiklasse nach Sandersdorf auszulagern. Immerhin leistet sich Altmannstein drei Grundschulen. Miedaner ist froh, dass er solche einschneidenden Maßnahmen nicht mehr treffen muss: Der Schulamtsdirektor wird in wenigen Wochen in den Ruhestand treten.