Eichstätt
Nachhaltig unterwegs durch Eichstätt

Stadtführung der etwas anderen Art zeigte viele vorbildliche Initiativen auf

23.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:53 Uhr

Fairer Handel als Baustein für eine gute Zukunft: Die Welt-Brücke war eine der Stationen der ersten alternativen Stadtführung, bei der die drei Geographie-Studentinnen zeigten, welche nachhaltigen Projekte es in Eichstätt schon gibt. - Foto: Poese

Eichstätt (ddk) Wie steht es um die Nachhaltigkeit in Eichstätt? Welche Initiativen gibt es bereits, was bedeutet nachhaltiger Tourismus und welche Möglichkeiten gibt es Eichstätter, ihren Lebensmitteleinkauf konsumkritisch und nachhaltig zu tätigen? Darum ging es bei einer speziellen Stadtführung.

Zu dieser ersten "nachhaltigen Stadtführung € hatten drei Geographie-Studentinnen der Katholischen Universität am vergangenen Wochenende eingeladen hatten. Rund 20 Interessierte nahmen an dem eineinhalbstündigen Rundgang teil und staunten, wie viele nachhaltige Initiativen es bereits in der Stadt gibt. Ein Überblick über die Themen.

 

ELEKTROMOBILITÄT UND ERNEUERBARE ENERGIEN

Mit diesem Thema starteten Antonia Siegl, Janine Spörl und Ann-Kathrin Popp am Domplatz. Erstaunen: Nur drei der 20 Teilnehmer beziehen und nur wenige mehr kennen das umweltschonende Energieangebot "energreen € der Stadtwerke Eichstätt, auf das jeder Bürger mit einem Aufpreis von netto vier Cent pro Kilowattstunde zu 100 Prozent, 75 Prozent, 50 Prozent oder 25 Prozent für seinen eigenen Strombedarf zurückgreifen kann, wahlweise zu 100, 75, 50 oder auch nur 25 Prozent. Damit fördern die Stadtwerke die Errichtung neuer regenerativer Energieerzeugungsanlagen im lokalen Netzgebiet.

Bekannt sind dagegen die kostenlos ausleihbaren E-Bikes, die sich im Rahmen des Projekts "Stromtreter-Region Naturpark Altmühltal" der Stadtwerke Eichstätt großer Beliebtheit erfreuen. Informationen zu diesen Themen gibt es im Internet unter www.stadtwerke-eichstaett.de.

Schlechter stehe es hingegen um die derzeitigen E-Automodelle, bestätigten die Stadtführerinnen: Zu teuer, eine zu geringe Reichweite und ein noch schlecht ausgebautes Aufladenetz stellten derzeit noch Hinderungsgründe für Konsumenten dar. In Eichstätt allerdings könne der E-Autobesitzer vorbildlich an vier Standorten kostenfrei mit Strom "betanken".

 

NACHHALTIGER TOURISMUS

Ein weiteres Thema war - an der Tourist-Information - der nachhaltige Tourismus. Radfahren, Wandern, Bootswandern oder Pilgern auf dem Jakobsweg zeichneten die Urlaubsregion Altmühltal aus. Dazu komme die Anbindung der Region und der Stadt an das öffentliche Verkehrsnetz einschließlich zentral gelegenem Bahnhof, die enge erfolgreiche Zusammenarbeit von Stadt, Umweltzentrum des Naturparks Altmühltal, Forstämtern und regionalen Erzeugern von Lebensmitteln.

 

FAIRER HANDEL

Seit 2014 ist Eichstätt ausgezeichnete Fairtrade-Stadt und damit auch der Förderung des fairen Handels verpflichtet. Eine Station des Rundgangs war daher auch die seit über 35 Jahren in Eichstätt ansässige "Weltbrücke" in der Schlaggasse, wo Vorstandsmitglied Dagmar Kusche die Teilnehmer informierte. Fair - das bedeute fast immer auch Bioqualität und damit umweltfreundliche und nachhaltige Erzeugung eines Produktes. Informationen dazu im Internet unter www.welt-bruecke.de.

 

SHARING-KONZEPTE

Dass es eine beachtliche Zahl von nachhaltigen "Sharing"-Konzepten in Eichstätt gibt, zählte auch zu den weniger bekannten Informationen. Bekannt sind die beiden Bücherschränke in der Nähe der Haifischbar und am Bahnhofplatz. Auch ein Carsharing-Angebot gibt es mit e-altmühltal. In Eichstätt habe sich außerdem inzwischen eine "Foodsharing-Community" formiert, die einmal im Monat ein Treffen veranstalte und dort über die verschiedenen Möglichkeiten informiere, das Wegwerfen von Lebensmittel zu verhindern. So gibt es bereits einen "Campus-Kühlschrank" an der Uni. Weitere Informationen unter www.foodsharing.de oder www.zugutfuerdietonne.de. Kontaktdaten für die Eichstätter Gruppe: Anna Meißner ist per E-Mail an die Adresse eichstaett.landkreis@lebensmittelretten.de erreichbar.

 

NACHHALTIGE UNIVERSITÄT

Eine weitere Station war der Universität gewidmet, die sich bereits seit 2010 am Leitbild der Nachhaltigkeit orientiere und dies in Forschung, Lehre und auf dem Campus umsetze, erklärte Ina Limmer von der Fakultät für Didaktik der Geographie. Dass sie dies mit großem Erfolg tut, bestätigte die noch taufrische Neuigkeit, die Limmer publik machen durfte: "Die KU wird am 6. Juli offiziell als Fairtrade-Universität ausgezeichnet. €

 

INTEGRATION

Zum Abschluss gab es noch weitere Einblicke in nachhaltige Initiativen in Eichstätt: die Tun-Starthilfe und das Zentrum für Flucht und Migration. Beide Einrichtungen zeichneten sich durch ihr umfassendes Engagement für und mit Flüchtlingen aus, die dauerhafte Unterstützung, Förderung und Beratung erhielten. Informationen dazu gibt es im Internet unter www.tun-starthilfe.de und www.ku.de/zentrum-flucht-und-migration/das -zentrum.