Eichstätt (khl) Ein mittelalterliches Marionettenkonzert für Groß und Klein bildet am Sonntag, 8. Mai, um 13.30 Uhr und nochmals um 16 Uhr auf der Kleinkunstbühne "Zum Gutmann" den Abschluss des Musikfests Eichstätt.
Das Wiener Künstlerduo "fidlfadn" präsentiert unter dem Titel "Das Wachtelmäre - Die Taterman von St. Stephan" eine fantasievolle und farbenprächtige Mischung aus ironischer Heldenparodie und humoristischer Kirchenkritik, gepaart mit Musik und Dichtkunst der damaligen Zeit. Basierend auf dem anonymen, um 1300 entstandenen gleichnamigen Gedicht "Wachtelmäre" nimmt die Puppenspielerin Barbara Kriegl mit ihrem Partner, dem Musiker und Sänger Scott Wallace, das Moralverhalten der geistlichen Obrigkeit wie auch die Heldenepen, die die Theater- und Spielleute schon im Mittelalter auf den Jahrmärkten anprangerten, mit einem Augenzwinkern aufs Korn. Einst gipfelten solche Auseinandersetzungen sogar in kirchlichen Gesetzen, die untersagten, dem sogenannten "gumpelvolke" Geld zu geben, da sie "des Teufels Blasebälge" seien. Mit dem Begriff "Taterman" - noch heute kennt man den Ausdruck "Tatterer" für einen alten, klapprigen Mann - sind die Marionettenpuppen des Stückes selbst gemeint: Vor dem Stephansdom in Wien springen lustige Figuren wie Ginkerl, Spirifankerl und Lucifer herum, um die braven Leute vom Gottesdienstbesuch abzuhalten. Sogar ein turbulentes Ritterturnier auf Pferden gibt es zu sehen.
Die Musik zu all diesen Ereignissen stammt von den beiden berühmten Minnesängern Neidhart von Reuental und Walther von der Vogelweide. Scott Wallace hat die Texte und Melodien aus historischen Quellen rekonstruiert und seine Instrumente - Blockflöte, Kuhhorn, Chalmeau, Trumscheit oder Trommel - aus mittelalterlichen Abbildungen nachgebaut. Darauf abgestimmt hat Barbara Kriegl ihre Marionettenfiguren selbst entworfen.
Karten für dieses sowie für alle anderen Konzerte des Musikfests (weitere Informationen im Internet unter www.musikfest-eichstaett.de" class="more" rel="nofollow"%>) gibt es bei ReserviX-online und allen Geschäftsstellen des DONAUKURIER.
