Eichstätt
Mitreden unerlässlich

Medientrainer klärt bei Elternabend am GG über Gefahren der Neuen Medien auf

28.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:25 Uhr

Eichstätt (pp) Sie werden von Schülern intensiv konsumiert: WhatsApp, Facebook, Youtube oder Google und nehmen großen Einfluss auf das Arbeits-, Freizeit- und Sozialverhalten. Da wird kommuniziert, gespielt, geflirtet, recherchiert, sich in einem eigenen Profil dargestellt und die unermessliche virtuelle Welt erkundet, meist allein und ohne elterliche Kontrolle.

Es stellt sich die Frage: Wie können Eltern und Lehrkräfte mögliche Gefahren bewusst machen? Auf Initiative der Lehrkraft Nicole Christoph und des Elternbeirats war Medientrainer Jörg Kabierske am Eichstätter Gabrieli-Gymnasium zu Gast. Bei einem Elternabend in der Aula erläuterte er die „tolle digitale Welt, in der es jedoch auch viele Fallen gibt, in die man tappen kann“. Am Tag darauf führte er einen Vormittag lang mit den Jahrgangsstufen fünf bis sieben ein Schülertraining durch.

Der Regensburger Jörg Kabierske, der mit seinen medienpädagogischen Programmen durch die Schulen Deutschlands tourt und bereits etwa 50 000 Schülerinnen und Schüler sowie etwa 20 000 Eltern und Lehrer mit seinem „Klicksalat“-Programm trainiert hat, bot ein äußerst kurzweiliges, aber effektives Mediensicherheitstraining. Welche Absprachen zur Mediennutzung sind sinnvoll? Ab welchem Alter und wie lange pro Tag dürfen Kinder das Internet nutzen? Wie kann ich exzessiven Smartphone-Konsum eindämmen und mit technischen Hilfsmitteln begrenzen? Wie schütze ich meine Kinder vor Kriminellen im Internet? Und wie erkenne ich Computersucht und Cybermobbing? Kabierske, ursprünglich Personalberater bei einer IT-Firma und selbst Vater zweier Kinder, gewährte Einblicke in seine eigene Familie und den täglichen Kampf so mancher Eltern mit Alltagsfragen rund um Handy & Co. „Schon seit meiner Zeit als Personalberater stellte ich bei Recherchen zu Bewerbern fest, wie unbefangen Menschen mit privaten Daten – auch peinlichen Bildern oder Geschichten – im Internet umgehen. Da bin ich erschrocken und habe mir gesagt: Schon die Kinder und Jugendlichen müssen dafür sensibilisiert werden, worauf sie im Internet zu achten haben.“

Gerade Eltern rät er, auch technisch stets am Ball zu bleiben: „Kaufen Sie sich dasselbe Smartphone wie Ihre Kinder und arbeiten Sie sich darin ein. Sonst können Sie niemals mitreden!“ Nach mehr als zwei Stunden waren nicht wenige Eltern sehr erstaunt, wie umfangreich die Funktionsweisen dieser „digitalen Welten“ sind, wie sicher Kinder und Jugendliche diese benutzen und was die Vorteile von Schutzfiltern sind. Ausführlich ging der Referent zudem auf Urheberrechtsverletzungen, Datenschutz und jugendgefährdende Inhalte im Internet ein – wobei er per Beamer einschlägige Seiten zeigte und vorab „alle Anwesenden unter 18 Jahren“ für 20 Minuten aus der Aula schickte. „Gerade jüngere Kinder brauchen elterliche Begleitung in die digitale Welt, aber auch bei Jugendlichen ist Kontrolle bei ihren virtuellen Streifzügen angebracht“, unterstrich Kabierske. Interessierte können sich auf seiner Homepage www.klicksalat.de informieren.