Eichstätt (EK) Einmal im Jahr dominieren die Männerstimmen den Gesang in der Schutzengelkirche. Gestern war es wieder soweit: Die Marianische Männerkongregation Eichstätt (MMC) beging ihr Hauptfest. Erstmals mit dabei war der neue Regens Michael Wohner.
Mehrere Hundert Mitglieder der traditionsreichen Vereinigung sind der Einladung gefolgt. Immer am vierten Fastensonntag, dem liturgischen Tag "Laetare", finden die Feierlichkeiten in Eichstätt statt: eben in der Schutzengelkirche, die seit der Gründung der MMC im Jahr 1615 auch Kongregationskirche ist. Den Festgottesdienst zum "Steckerlfest", wie der Tag im Volksmund genannt wird, feierte der neue Präses der MMC, Regens Michael Wohner. Die Diakone Anselm Blumberg - selbst im Vorstand der Sodalität - und Michael Krämer - einer der neuen Mitglieder - assistierten bei der Messfeier.
In seiner Predigt stellte Wohner die Freude am Glauben, die von Gott und von Herzen komme, in den Mittelpunkt. Auf das Hochfest "Mariä Verkündigung" (25. März) hinweisend zeigte er auf die Gottesmutter, die ihr "Ja" gesprochen und zu Jesus in guten wie in schlechten Zeiten gestanden habe. "Sie ist für uns der Ursprung und das Vorbild für unsere Freude", sagte Wohner weiter. Belastungen im Leben können diese nicht trüben: "Die Freude am Glauben verträgt sich mit dem Ernst des Lebens." Diese Freude befähige die Christen auch dazu, ihre alltäglichen Pflichten und Aufgaben bestens zu erfüllen, so der Regens. Durch die aktive Mitgliedschaft bei der Kongregation könne diese Freude entdeckt und gelebt werden. Während des Festgottesdienstes gliederte Regens Michael Wohner gemeinsam mit Präfekt Michael Waller 13 neue Mitglieder - "Sodalen" genannt - in die Kongregation ein (siehe eigenen Bericht). Während der Messfeier wurde auch der 30 Sodalen gedacht, die seit dem Hauptfest im vergangenen Jahr verstorben waren. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernahmen Rudolf Pscherer (Orgel) und Joachim Eck (Gesang).
Sie musizierten unter anderem die Arie "Frohlocket, ihr seligen Kinder der Freien!" von Georg Philipp Telemann und die Arie "Panis angelicus" von César Franck.
Bei der Andacht am Nachmittag, bei der der frühere Eichstätter Generalvikar Johann Limbacher predigte, fanden auch die Ehrungen langjähriger Mitglieder statt (Bericht folgt). Limbacher rief in seiner Predigt die Sodalen dazu auf, Jünger Jesu zu sein, die ein zeitgemäßes Christsein leben - trotz aller Widerstände aus der Gesellschaft. "Es war nie leicht, in der Nachfolge Jesu zu leben", sagte der emeritierte Dompropst. Viele Zeitgenossen verstünden die Religionsfreiheit als Freiheit von der Religion, sie solle aber vielmehr eine Freiheit für die Religion sein. Dabei müsse das in der Taufe grundgelegte Engagement in der Kirche dazu führen, für die Gesellschaft nicht nur technische, sondern auch moralische Entwicklungen zu fördern.
Den Festtag beendete eine feierliche Sakramentsprozession, begleitet von der Möckenloher Blaskapelle, durch die Innenstadt.
