Eichstätt (kno) Der Besuch war offiziell nicht angekündigt und fand demnach auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Am Freitagvormittag hielten sich die Bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner und der Osram-Vorstandsvorsitzende Wolfgang Dehen im Osram-Werk in Eichstätt auf. Die Stippvisite soll gut eine Stunde gedauert haben.
Die Osram-Pressestelle in München konnte den Termin zwar bestätigen, wollte aber nichts Näheres zum Inhalt sagen.
Von anderer Seite drang durch, dass sich Ilse Aigner ohne großes Aufhebens an Ort und Stelle ein Bild von der Lage machen wollte. Themen waren der Technologiewandel am Leuchtenmarkt und natürlich das von der Europäischen Union für 2016 geplante Halogenlampenverbot. Bekanntlich will Osram bundesweit rund 1700 Stellen streichen. Das Werk in Eichstätt, in dem 250 Millionen Halogenlampen jährlich produziert werden, ist besonders stark betroffen. Es gibt allerdings zwei Szenarien: Sollte das Halogenlampenverbot tatsächlich 2016 wirksam werden, sollen 354 der derzeit rund 700 Beschäftigten gehen. Würde das Verbot erst 2018 oder später kommen, wären es vorläufig „nur“ 174 Mitarbeiter, die ihren Job verlören.
Dem Vernehmen nach blieb der Besuch von Aigner und Dehen im kleinen Kreis. Vor der Belegschaft traten die beiden nicht auf. An dem Gespräch sollen die Werkleitung und Arbeitnehmervertreter teilgenommen haben. Die Rede war von einer „positiven Atmosphäre“: Demnach solle „mit vereinten Kräften und in engem Schulterschluss“ versucht werden, den schlimmsten Fall zu verhindern. Die Politik habe Unterstützung im Kampf gegen das Halogenlampenverbot zugesagt.