Eichstätt
Kostenpunkt: 330 000 Euro

Die Sanierung des Rebdorfer Stegs wird auf unbestimmte Zeit verschoben

20.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:58 Uhr

Seit Jahren ist der Rebdorfer Hochwassersteg ein heißes kommunalpolitisches Eisen. Derzeit ist das Bauwerk wegen Einsturzgefahr gesperrt. Als Ersatz hat die Stadt einen Schotterweg nebenan angelegt. Die Rebdorfer und Mariensteiner drängen schon seit Langem vehement auf eine Sanierung des steinernen Stegs. - Fotos: kno

Eichstätt (EK) Wann der Rebdorfer Steg saniert wird, steht in den Sternen. Der Hauptausschuss einigte sich in seiner gestrigen Sitzung darauf, das Vorhaben auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Grund war die Kostenschätzung von 330 000 Euro, die im Ausschuss für lange Gesichter sorgte.

Der Hochwassersteg beschäftigt Politik und Bürger schon seit Jahren. Die Rebdorfer und Mariensteiner drängen vehement auf den Erhalt beziehungsweise die Sanierung der Anlage, die auf das Jahr 1584 zurückgeht. In seiner jetzigen Form wurde der Steg um 1880 erbaut, möglicherweise ist er noch älter. Seit April 2011 ist er wegen Einsturzgefahr gesperrt. Im August 2011 wurde ein „provisorischer“ Schotterweg neben dem Steg angelegt.

Etliche Male wurden mögliche Lösungen für eine Sanierung bereits durchexerziert. Nun also der erneute Anlauf. Wie Stadtbaumeister Manfred Janner erklärte, seien drei Sanierungsabschnitte, verteilt auf drei Jahre, angedacht. Wegen der „Einmaligkeit des Bauwerks“ seien zur Sanierung und Wiederherstellung der Verkehrssicherheit „besondere handwerkliche Fähigkeiten und ingenieurtechnische Kenntnisse nötig“, wie es in der Tischvorlage hieß. Der Steg besteht aus 141 Steinplatten und 142 Brückenpfeilern – ursprünglich aus heimischem Muschelkalkstein –, die jedoch im Laufe der Zeit durch Beton, Ziegel oder Kunststein ersetzt wurden. Die Platten könnten laut Vorschlag des Stadtbauamts partiell gegen Wachenzeller Dolomit ausgetauscht werden. Ein großer Posten mit 60 000 Euro sind auch die Stabilisierungsmaßnahmen durch Injektionen und Vernadelungen von Spalten, Rissen und Frostaufbrüchen und der Einbau von Stahlplatten und -trägern (71 000 Euro). Das beauftragte Ingenieurbüro rechnet mit Gesamtkosten von 330 000 Euro. Bislang war von rund 245 000 Euro als Höchstsumme die Rede.

Die neue Berechnung war dann doch entschieden zuviel für das Gremium, in dem sich eine gewisse Ratlosigkeit breitmachte. Die Kosten seien „erschreckend“, räumte Bürgermeistern Claudia Grund (CSU) ein. Sie bleibe allerdings, „auch wenn’s wehtut“, bei ihrem Plädoyer für eine Sanierung des Stegs. Der Erhalt sei „extrem wünschenswert“, sagte Stefan Schieren (SPD), aber die Kassenlage der Stadt ließe eine Sanierung nicht zu – auch angesichts des geringen Nutzwerts des Stegs. Rudi Engelhard (CSU) fragte, ob es nicht „irgendwo einen Topf“ gebe, den man anzapfen könnte. Elisabeth Gabler-Hofrichter (CSU) sprach sich für eine Verschiebung des Vorhabens aus, dem sich der Ausschuss auch anschloss. Es soll nun überprüft werden, ob über die LAG Altmühl-Donau, die sich momentan in Gründung befindet, vielleicht Leader-Mittel abgeschöpft werden können.