Eichstätt
Kein Mehrfamilienhaus anstelle eines Denkmals

Bauausschuss: Zweifamilienhaus wäre aber möglich – Bittlmayer: Neuer Parkplatz ist ein "Schandfleck"

27.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:45 Uhr

Das denkmalgeschützte Haus an der Hofmühlstraße 6 darf abgebrochen werden. Ein Mehrfamilienhaus ist hier aber nicht möglich - Fotos: chl

Eichstätt (chl) Der Eichstätter Bauausschuss hat den Antrag der SB-Bau Schöner Wohnen Bauträger GmbH Ingolstadt auf Vorbescheid zum Neubau eines Mehrfamilienhauses mit Tiefgarage in der Hofmühlstraße 6 abgelehnt. Das Gremium war sich einig: Das Vorhaben ist zu groß und fügt sich nicht ein.

Ein Zweifamilienhaus wäre allerdings machbar. An dieser Stelle steht bekanntlich derzeit noch ein Gebäude, dessen Fachwerk sich bis ins Jahr 1720 zurückdatieren lässt und das das Landesamt für Denkmalpflege 2012 gegen den Willen des damaligen Eigentümers als Denkmal eingestuft hatte. Der damalige Eigentümer hatte jedoch ein Gerichtsurteil erwirkt, das den Abbruch trotzdem zulässt.

Klaus Bittlmayer (Grüne) kritisierte, dass der neue Parkplatz an der Aumühle, der den Mitarbeitern der Katholischen Universität zur Verfügung stehen wird, als eine große versiegelte Fläche an dieser Stelle ein „Schandfleck“ sei. Er hätte sich eine umweltverträglichere Lösung, etwa mit Rasengittersteinen, gewünscht. Stadtbaumeister Manfred Janner stimmte zu, diese Fläche sei schon „arg trist“. Er erinnerte aber daran, dass der Landkreis hier ursprünglich ein Parkhaus geplant habe und die jetzige Parkfläche schon ein Kompromiss sei, der vom Stadtrat auch gewollt gewesen sei.

Hans Tratz (CSU) fragte nach Neuigkeiten zum geplanten Kaufland im Gewerbegebiet Sollnau. Dazu informierten Oberbürgermeister Andreas Steppberger: Der Bauantrag liege der Verwaltung jetzt vor und werde geprüft, der Bauausschuss könne im Oktober mit der Vorlage rechnen. Jeweils einstimmig hat der Ausschuss einen Antrag zur Auffüllung eines Steinbruchs in Wintershof von Damira Bahtagic befürwortet sowie den Bebauungs- und Grünordnungsplänen der Stadt Ingolstadt zum geplanten „In-Campus“ (wir berichteten) und dem dazu nötigen Ausbau des Autobahnanschlusses Ingolstadt-Süd zugestimmt.