Eichstätt
"Jungredakteure" für die Kulturtage gesucht

16.11.2010 | Stand 03.12.2020, 3:27 Uhr

Annika Franzetti und Stefan Hanauska wollen zu den Kulturtagen 2011 in Zusammenarbeit mit dem EICHSTÄTTER KURIER und Donaukurier.de eine eigenen Jugendredaktion auf die Beine stellen und dazu bereits im Winter für alle Interessierten Workshops anbieten. Das erste Informationstreffen dazu findet bereits am 24. November statt. - Foto: chl

Eichstätt (EK) Eine Jugendredaktion. Von der Jugend, für die Jugend. Das wäre wirklich ein außergewöhnliches Projekt bei den Oberbayerischen Kultur- und Jugendkulturtagen in Eichstätt. "So etwas hatten wir bisher noch nie", sagt Mitveranstalter Tom Muhr vom Bezirksjugendring. "Das wäre eine Premiere."

Bekanntlich richten die Stadt und der Landkreis Eichstätt in Zusammenarbeit mit dem Bezirk Oberbayern und dem Bezirksjugendring von 23. bis zum 30. Juli 2011 die Oberbayerischen Kulturtage und Jugendkulturtage 2011 aus. Viele Kulturschaffende unterschiedlichster Couleur haben sich mit ihren Ideen aus Stadt und Land schon beworben, Anfang Dezember soll entschieden sein, welche Projekte für das nächste Jahr mit erheblichen Fördermitteln unter anderem des Bezirks im Rahmen des Festivals umgesetzt werden. Ein Höhepunkt steht jetzt schon fest: Wie berichtet, wird der bekannte Oberammergauer Theaterregisseur Christian Stückl in Eichstätt den Oberbayerischen Kulturpreis 2011 überreicht bekommen.
 
Am Programm selber wird ab dem Winter intensiv gearbeitet. Denn es geht ja nicht nur um eine Festivalwoche im Sommer, sondern um Aktionen, die in Stadt und Landkreis möglichst nachhaltig wirken. Im Bereich der Jugendkulturtage haben sich hier Annika Franzetti und Stefan Hanauska ein ganz besonders Projekt ausgedacht: Eine Jugendredaktion, in der Kinder und Jugendliche selber über die Veranstaltungen des Festivals berichten sollen. Und zwar aus ihrer eigenen Sicht, mit jugendlichem Elan und dennoch professionell betreut.

Annika Franzetti (32) ist Diplom-Journalistin, kommt aus Essen, hat in Eichstätt studiert, ist hier verheiratet und arbeitet als Kommunikationswissenschaftlerin an der Ludwig-Maximilians-Universät in München. Die Jugendpresse hat es ihr schon immer angetan, "da war ich schon in der Schulzeit aktiv". Sie ist auf Landes- und Bundesebene in der Jugendpresse bestens vernetzt und kennt sich aus mit Schülerzeitungen und allerhand anderen Jugendpublikationen.
 
Sie will das Projekt gemeinsam mit Stefan Hanauska (27) stemmen, der Mathe- und Informatiklehrer am Scheiner-Gymnasium in Ingolstadt ist und den die Eichstätter vor allem als engagiertes Vorstandsmitglied des AltmuehlNet-Vereins kennen. Er betreut auch die Jugend des Bürgernetzvereins und hat seine ersten Medienkontakte ebenfalls als "Durchblick"-Chefredakteur der Schülerzeitung des Willibald-Gymnasiums gesammelt. Als Kooperationspartner haben sich die beiden die Lokalredaktion des EICHSTÄTTER KURIER und die Online-Redaktion von Donaukurier.de ins Boot geholt. EK-Redaktionsleiter Hermann Redl steht begeistert hinter dem Projekt: " Es ist klasse, wenn Jugendliche selbst Zeitung machen."
 
"Aktiv Medien machen ist wirklich spannend und macht Spaß", sagt Annika Franzetti. Diesen Spaß wollen sie und Stefan Hanauska jetzt auch allen interessierten Zwölf- bis 20-Jährigen vermitteln. Und nicht nur Spaß, sondern eine enorme Menge an Know-How.

Denn, so ist zumindest der Plan, die Jugendredaktion soll während der Kulturtage täglich eine eigene Zeitung erstellen. Dazu müssen die "Jungredakteure" natürlich entsprechend ausgebildet sein: Wie schreibt man einen Artikel? Was will man überhaupt erzählen? Wie fotografiert man? Und nicht zuletzt: Wie fügt man das ganze dann zu einer Zeitung zusammen?

Darüber hinaus – schließlich ist Stefan Hanauska ja beim AltmuehlNet-Verein – sollen die "Jungredakteure" auch "online" aktiv werden können: Hier sind die Möglichkeiten nahezu unbegrenzt: Videos drehen, Hörbeiträge erstellen, Fotostrecken kreieren, Blogs schreiben, Neuestes vom Festival twittern . . . Erlaubt ist, was gefällt – und was auch umzusetzen ist.

Das geht freilich nicht ohne entsprechende Ausbildung. Deshalb soll es bereits im Winter Workshops für die interessierten Jugendlichen geben, von denen die Mitwirkenden tatsächlich noch weit über die Jugendkulturtage hinaus profitieren können. Das erste Informationstreffen dazu ist bereits am 24. November geplant.