Eichstätt
"Immer noch ein attraktiver Arbeitgeber"

Aus Teilzeit- werden Vollzeitkräfte: Beim Landkreis Eichstätt gibt es in diesem Jahr mehr Stellen als 2014

25.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:37 Uhr

Das Landratsamt Eichstätt kann 2015 seine Stellen aufstocken und viele der eigenen Teilzeitkräfte in Vollzeitarbeitnehmer umwandeln. Seit etwa sechs Jahren entwickeln sich die Stellenzahlen wieder positiv und steigen stetig - Foto: Burgstaller

Eichstätt (EK) Das große Thema der jüngsten Kreisausschusssitzung war der Stellenplan 2015: Zehn zusätzliche Stellen hat der Landkreis Eichstätt heuer – auch wegen der gestiegenen Anzahl an Asylbewerbern – zu besetzen. Um das Stellendefizit auszugleichen, werden einige Teilzeitkräfte künftig in Vollzeit beschäftigt.

Mit den zehn neuen Stellen sind 2015 beim Landkreis Eichstätt insgesamt 298 Beschäftigte angestellt. „Stellenmäßig haben wir jetzt etwa das Niveau von vor 20 Jahren erreicht“, erklärte Manfred Schmidmeier. „Der Landkreis ist immer noch ein attraktiver Arbeitgeber.“ Zwar werden 2015 auch Stellen wegfallen – so etwa in der Haupt- und Finanzverwaltung – entlassen werde jedoch niemand, die Zahl der Beschäftigten ändert sich im Vergleich zu 2014 nicht.

Vielmehr werde umstrukturiert: Der enorme Anstieg der in Eichstätt untergebrachten Asylbewerber mache vor allem im Amt für Familie und Jugend und im Amt für Soziales und Senioren neue Besetzungen nötig. „Wir konnten unser Stellendefizit zu einem guten Teil durch eigene Kräfte kompensieren, indem wir einige unserer internen Teilzeitkräfte künftig in Vollzeit beschäftigen werden“, erklärte Schmidmeier.

So sind sieben der neuen Stellen im Amt für Familie und Jugend eingeplant. Hier werden in diesem Jahr 43 Personen tätig sein. Zwei neue Mitarbeiter bekommt das Amt für Soziales und Senioren. Die Stellenzahl erhöht sich hier auf 27. „Ob das das Ende der Fahnenstange ist, wird sich noch zeigen. Es ist momentan zumindest noch Raum nach oben“, so Schmidmeier.

Wer Personalkosten, die wegen der Asylbewerber entstehen, übernehme, interessierte gleich mehrere der Kreisräte. Da könne doch unmöglich nur der Landkreis aufkommen, lautete der Tenor. „Logisch wäre es ja, dass der Staat hier zu 100 Prozent einspringt. Das tut er aber bislang nicht. Da muss jetzt wirklich bald eine Entscheidung vom Landtag her“, meinte auch Landrat Anton Knapp (CSU). Obwohl sich hier alle einig waren, wurde der Stellenplan 2015 dennoch einstimmig angenommen.

Auch die Auszubildendensituation des Landkreises war ein Thema in der Sitzung. Acht Auszubildende zum Verwatungsfachangestellten habe der Landkreis derzeit noch bei sich beschäftigt. 2015 werde es vier weitere Azubis geben. „Längst nicht so viele, wie wir nehmen könnten“, erklärte Schmidmeier. Er monierte, dass die Gemeinden das Angebot, mit dem Landkreis bei der Ausbildung ihrer Nachwuchskräfte zusammenzuarbeiten, kaum wahrgenommen werde – lediglich die Gemeinde Pförring habe diese Chance bisher ergriffen. „Wahrscheinlich haben sie Angst, dass die Azubis dann nach der Lehre lieber im Landratsamt arbeiten“, mutmaßte Kreisrätin Rita Böhm (CSU). Weiterer Bericht folgt.