Eichstätt
Festival mit Atmosphäre

7000 Besucher bei Open Air am Berg Organisatoren rundum zufrieden

25.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:16 Uhr

Seifenblasen, Biergarten, beste Festivalstimmung: Das Eichstätter Open Air hätte laut Festivalleiter Thomas Hardt nicht besser laufen können. Bis in den Samstagabend hinein strömten die Besucher auf das Gelände, am Ende waren es 7000 Musikfans, die auch reichlich Müll hinterließen. Am Samstagnachmittag sorgte eine Wasserrutsche für die nötige Abkühlung - Fotos: Schmied/Traub

Eichstätt (EK) Ein Musikfest mit insgesamt 7000 Besuchern und ein reibungsloser Ablauf: Auch mit der 23. Auflage des Eichstätter Open Airs am Berg sind die Organisatoren vom Joke e.V. rundum zufrieden.

„Coole Atmosphäre und super Stimmung“ bescheinigt Festivalleiter Thomas Hardt dem Wochenende. Der Pavillon ist jetzt endgültig hinüber. Der Campingstuhl auch. „Der hat aber auch einiges ausgehalten“, meint Michael und grinst. Seit 2006 habe er seinen mehr oder weniger komfortablen Zeltplatzsessel und unzählige Festivals auf ihm verbracht, verrät der 26-Jährige. Der Pavillon von Kumpel Tom ist nicht ganz so alt, ihn hat die fünfköpfige Clique heuer allerdings mit Panzertape nachrüsten müssen, damit er niemandem auf den Kopf fällt. Bereits um zwei Uhr seien sie am Freitag nach Eichstätt gekommen, erzählt Michael weiter. „Da ist hier noch nicht so viel los, man kann in Ruhe aufbauen und das erste Bier köpfen.“ Und natürlich den Grill anschmeißen. Und dann die Bands anschauen. Als sie am Sonntagvormittag abreisten, hatten Michael und seine Freunde mit Kataklysm, Tir Nan Og, Caliban, Madsen und H-Blockx gefeiert.


Besonders auf diese letzten drei Bands sei das Line-up ausgelegt gewesen, sagt Festivalleiter Thomas Hardt. Und obwohl bereits am Freitagabend die Besucherkurve gegen 6000 Feierwillige zeigte, erreichte sie letztlich erneut die 7000er-Marke. „Angesichts der schlechten Wetterprognose sind wir damit mehr als zufrieden“, erklärt Hardt. Backstage sei alles geordnet gelaufen. „Wir machen das alle nicht zum ersten Mal, da ist man schon ein eingespieltes Team.“ Darum läuft auch der Abbau stets zügig ab und beginnt bereits, nachdem die letzte Band – heuer waren das Sidilarsen aus Frankreich – die Bühne verlassen hat. „Erst kommt die Technik weg, dann Stück für Stück alles andere.“ Und obwohl das Wetter den Freitag und Samstag über gehalten hatte, fielen dem Abbaukommando am Sonntagmorgen zuerst die Tipis zum Opfer. „Zu viele schwarze Wolken am Himmel, nicht gut für die Zelte“, sagt Hardt und lacht.

Ordentlich was los war nicht nur auf dem Zeltplatz – für diejenigen, die es eher ruhig angehen lassen – oder vor der Bühne – für diejenigen, die sich lieber die Seele aus dem Leib tanzen –, sondern auch Backstage beim Catering. „Es läuft ausgezeichnet, sogar noch besser als voriges Jahr“, bilanziert Küchenleiterin Marie. Keine Pannen, punktgenaue Abläufe. Allein 20 Kilogramm Nudeln wurden bis zum späten Samstagnachmittag gekocht. Mitgewerkelt haben rund 20 Leute beim Gemüse schneiden, Fleisch anbraten und anrichten. Unternehmen die Köchinnen und Köche eigentlich auch einmal einen Streifzug übers Festivalgelände? „Klar“, sagt Marie. „Wir haben hier Drei-Stunden-Schichten, da klappt das wunderbar.“

Eine Premiere beim Open Air war eine Wasserrutsche aus Planen, begrenzt von einer ordentlichen Ladung Stroh, befahrbar gemacht mit Schmierseife und Wasser. Die meisten säumten auf ihren Klappstühlen sitzend die Rutsche, einige Mutige wagten den erfrischenden Ritt – zur Freude der Zuschauer, die den einen oder anderen Wasserschwall abbekamen. Organisiert hatte die Aktion das Helferteam des Festivals.

Aufsehen erregte am Samstag auch das bauschige Spitzen-Satin-Brautkleid von Sonja. Sie heiratet am 11. Juli, erzählt sie. „Als letzte aus meinem Freundeskreis. Die Mädels haben mir darum den krassesten, wahnsinnigsten, verrücktesten Junggesellinnenabschied organisiert – als Strafe dafür, dass ich so lange gebraucht habe.“ Spaß hatte sie trotzdem, brachte gut gelaunt die Habseligkeiten in ihrem Bauchladen an den Mann. Und tanzte wie die anderen bis spät in die Nacht.